Braunschweig. Eintracht Braunschweigs Rechtsverteidiger Alfons Amade hofft, sich im blau-gelben Trikot als Fußballer weiterzuentwickeln.
„Amade, wie man’s schreibt“, sagt Alfons Amade auf die Frage, wie man seinen Nachnamen denn nun eigentlich ausspricht. Kein Accent aigu, kein langgezogenes „E“ am Ende – einfach nur Amade. Doch bei Fußball-Drittligist Eintracht Braunschweig wird der kleine Defensivspezialist ohnehin nur Alfie gerufen. Und so stellt er sich auch vor.
Gerade erst ist er von der Nationalmannschaft nach Braunschweig zurückgekehrt. Mit der U20, für die er regelmäßig nominiert ist, absolvierte der 19-Jährige in der Länderspielpause zwei Partien. Bei der 3:4-Niederlage gegen Polen kam Amade, der in der U15 seinen ersten internationalen Einsatz für ein DFB-Auswahlteam absolvierte, nur zu einem achtminütigen Auftritt. Beim 1:0-Sieg in der Schweiz stand er 90 Minuten lang auf dem Platz. „Ich war froh darüber, dass ich meine Zeit bekommen habe“, sagt der Rechtsfuß. „Ich hoffe, dass ich die bald auch hier bekomme.“
Mit positiven Gefühlen zurück nach Braunschweig
In Braunschweig steht für ihn bislang lediglich ein Einsatz über 90 Minuten zu Buche – im Niedersachsenpokal beim 3:1-Sieg gegen die SV Drochtersen. In der Liga durfte er sich erst einmal das gelb-blau gestreifte Trikot überstreifen. Beim 3:0-Sieg in Kaiserslautern wurde der technisch versierte Rechtsverteidiger eingewechselt und gefiel an diesem Tag mit einem mutigen Einsatz und einer Torvorlage. Seither sitzt er häufig auf der Bank, ist dran, aber an Routinier und Vizekapitän Benjamin Kessel ist so schnell kein Vorbeikommen.
Dennoch steckt Amade nicht auf. „Mit einem positiven Gefühl“ sei er nun von der Nationalmannschaft zurückgekommen. Wenngleich er sagt: „Selbstvertrauen und die nötige Energie sollte man eh immer an den Tag legen.“ Zumal sich das Talent in Braunschweig sehr wohl fühlt. Er macht viel mit den gleichaltrigen im Team wie Torwart Yannik Bangsow. „Aber die ganze Mannschaft ist gut drauf, das wäre mit jedem möglich“, meint Amade, der sich schnell eingelebt hat. Von der TSG Hoffenheim ist er an die Löwen ausgeliehen. Am Anfang sei das nach Jahren im Nachwuchsleistungszentrum – aber immerhin auch ein paar Minuten Bundesliga und einer Kadernominierung für das Champions-League-Spiel der Kraichgauer gegen Manchester City – eine neue Situation gewesen. „Ich war noch nie so weit weg von zu Hause“, erklärt der gebürtige Heidelberger, der höflich und aufgeräumt daherkommt. Als er aus der Kabine in Trainingsklamotten zum Gespräch erscheint, fragt er nach, ob es ok sei, dass er seine Badeschlappen anhabe. Na klar ist es das. Aber auf dem Platz kann der 1,70-Meter-Mann auch anders. „Ich bin mutig in beide Richtungen, scheue nichts in der Defensive und schalte mich auch vorn mit ein.“
Parallelen zwischen Christian Flüthmann und Julian Nagelsmann
Und er ist ungeheuer vielseitig. In Hoffenheim setzte der als Deutschlands Trainerhoffnung gefeierte Julian Nagelsmann den wendigen Amade auch auf der Sechserposition ein. Der Eintracht-Profi beschreibt den 32-Jährigen als sehr zielstrebig, als einen, der nicht gern verliert. Auch ein paar Parallelen zu seinem jetzigen Coach Christian Flüthmann kann er ziehen. „Beide haben eine junge, frische Art, die sie an den Tag legen. Sie sind fußballbegeistert und leben das auch, wenn sie 90 Minuten an der Seitenlinie mitgehen“, erläutert der Defensivspieler.
Auf der anderen Seite der Linie würde er selbst gern häufiger die Gegenspieler beschäftigen. „Am liebsten auf der Außenbahn“, wie Amade erklärt. „Ich hoffe, dass wir uns weiterentwickeln und ich auch persönlich auf meine Spielanteile komme.“ Solange wie möglich will er mit Eintracht oben mitspielen. Reicht es am Ende zum ganz großen Wurf, weiß bestimmt auch jeder sofort, wie sein Name richtig ausgesprochen wird.