Braunschweig. Eintracht Braunschweigs Angreifer Leandro Putaro hat in der Spielpause Selbstvertrauen getankt.

„Manchmal“, sagt Leandro Putaro, „muss man Sachen einfach mal machen, ohne lange darüber nachzudenken.“ Der Fußballprofi von Drittligist Eintracht Braunschweig spricht diesen Satz ganz leise, fast schüchtern aus. Dabei war es genau diese Portion furchtloser Entschlossenheit, die dem 22-Jährigen im Testspiel gegen den Zweitligisten Hamburger SV zu einer Menge Selbstvertrauen verhalf.

Der Offensivspieler hatte in der Schlussphase der Partie am vergangenen Donnerstag einfach mal mutig abgezogen – und der Ball senkte sich ganz spät und damit unhaltbar für U21-Europameister Julian Pollersbeck im Hamburger Tor zum 2:1 in die Maschen. Dass das Spiel am Ende 2:2 ausging, war lediglich ein kleiner Schönheitsfehler.

Schwere Phase für Putaro

Der gebürtige Göttinger konnte sich mit diesem Treffer ein wenig freispielen nach einer für ihn persönlich schwierigen Phase. Zu Saisonbeginn war Putaro noch gesetzt im linken Mittelfeld. Doch schon beim 4:2-Auftaktsieg beim 1. FC Magdeburg musste der junge Offensivakteur zur Halbzeit in der Kabine bleiben, weil ihm unwohl war. Später fiel er kurzzeitig aus, weil er eine Grippe auszustehen hatte. Ausgerechnet in einer Zeit, in der es für Eintracht lief wie geschnitten Brot. „Für mich war diese Phase nicht ganz so schön, aber die Mannschaft war erfolgreich, und das ist in erster Linie wichtig“, sagt der einstige U-Nationalspieler Deutschlands voller Bescheidenheit.

Zuletzt erhielt er bei der 0:2-Niederlage in München wieder die Chance bei einem Kurzeinsatz. So richtig zeigen, was er drauf hat, durfte er aber erst wieder in jenem Test. Jedenfalls hat sich Putaro gefreut, wieder mal ein persönliches Erfolgserlebnis zu feiern. „Und 2:2 gegen den HSV zu spielen, ist ja auch nicht so schlecht“, sagt er und schmunzelt. Trotzdem weiß er, dass er zuletzt ein bisschen hintendran war. „Aber wenn das so ist, dann arbeitet man, kämpft sich wieder heran“, sagt der 1,87-Meter-Athlet, der im Nachwuchs des VfL Wolfsburg ausgebildet wurde und über Arminia Bielefeld im Sommer 2018 in Braunschweig landete.

Putaro lobt Trainer Flüthmann

Drei Trainer hat er seitdem erlebt. Den in Braunschweig erfolglosen Dänen Henrik Pedersen, den streitbaren Retter André Schubert und nun dessen vormaligen Assistenten Christian Flüthmann. Den hält Putaro für einen sehr guten Trainer: „Er wirkt gut auf die Mannschaft ein, macht uns als Team besser, aber auch jeden Einzelnen.“

Und auch der Eintracht-Angreifer plant, noch den ein oder anderen Schritt nach vorn zu machen. „Ich will mehr unterwegs sein, meine Stärken ausnutzen, torgefährlicher werden“, sagt er.

Am Samstag (14 Uhr) gegen Tabellenführer SpVgg Unterhaching wäre die erste Gelegenheit, diese zweifelsohne vorhandenen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Sein Potential hat Putaro bislang immer wieder angedeutet – mit Tempodribblings und scharfen Schüssen.

„Vielleicht war das Tor ein gutes Zeichen“

Unter anderem im Spiel gegen den HSV, in dem der eigentlich stille Vertreter laut die die metallene Aufhängung des Tornetzes scheppern ließ, als sein Strahl von einem Schuss im Kasten einschlug. Nun muss der Stürmer aber auch beweisen, dass er mal über einen längeren Zeitraum seine Leistungen abrufen kann.

Zumal ein gut aufgelegter Putaro der Eintracht behilflich sein könnte, die kleine Ergebniskrise zu überwinden, die die Mannschaft von Christian Flüthmann gerade durchzustehen hat. Sein Treffer im Test „war vielleicht ein gutes Zeichen“, sagt Putaro, der hofft, dass sich der Trainer so seine Gedanken macht. Denn trotz aller Zurückhaltung will er spielen. Nun hofft Putaro die breite Brust, die er sich in der Länderspielpause zugelegt hat, auch in der Liga zeigen zu dürfen.