Düsseldorf. Yari Otto bekam bei Eintracht Braunschweig nach langer Zeit auf der Bank wieder Einsatzzeit. Er war nach seinem Tor zum 1:1 überglücklich.

Es war bisher nicht die Saison des Yari Otto. Gegen Jena hatte der 20-Jährige ein paar Minuten gespielt, ansonsten immer mit einem Bankplatz vorlieb nehmen müssen. Doch bei Eintrachts 2:1-Sieg gegen den KFC Uerdingen meldete sich der Offensivspieler mit einem dicken Ausrufezeichen zurück und zeigte genau jene Eigenschaften, die ihn in der vergangenen Saison zu einem der beliebtesten Spieler bei den Fans von Braunschweigs Fußball-Drittligisten machten: bedingungsloser Einsatz, herrliche Unbekümmertheit sowie ein Torinstinkt, den man nicht lernen kann.

Otto: Man muss Gas geben

Als Otto in der 67. Minute in der Düsseldorfer Arena das Spielfeld betrat, sah es nicht gut aus für seine Eintracht. Die Braunschweiger lagen 0:1 zurück und befanden sich nach der roten Karte für Marc Pfitzner zudem in Unterzahl. Doch Otto kam, sah und siegte. Fünf Minuten brauchte er nach seiner Einwechslung für sein Tor zum 1:1. Da Danilo Wiebe wenig später ebenfalls per Fernschuss das 2:1 nachlegte, war die Wende perfekt – und Otto hatte sie eingeleitet. Für den jungen Spieler ist das auch eine persönliche Bestätigung.

„Ich habe bisher wenig gespielt. Aber da bringt es nichts, wenn man eingeschnappt ist. Man muss Gas geben, wenn sich die Chance ergibt“, sagte Otto zu seiner Situation. Und seine Chance hat er nun eindrucksvoll genutzt und sich für weitere Minuten im Eintracht-Trikot empfohlen. Nicht nur, aber vor allem wegen seines Tores in der 72. Minute.

„Das ist der Wahnsinn“, freute sich Otto über seinen Treffer sowie den positiven Spielausgang für sein Team. Bei seinem Tor war zwar etwas Glück dabei, aber auch viel Können. „Das war ein Sonntagsschuss, aber man muss sich eben auch trauen, zu schießen“, sagt Uerdingens Trainer Heiko Vogel.

Unbekümmertheit ist Yari Ottos großes Plus

Yari Otto hat diesen Mut, auch wenn bei ihm nicht immer alles perfekt ist. „Der Ball sollte schon in die Richtung gehen, aber er ist mir auch ein wenig über den Schlappen gerutscht“, gibt er zu. Diese Unbekümmertheit, sowohl auf dem Platz als auch im Interview, ist weiterhin sein großes Plus. Eintrachts Trainer Christian Flüthmann ist jedenfalls froh, einen wie Yari Otto in der Hinterhand zu haben. „Yari hatte bisher ganz wenige Spielminuten. Es ist stark, dann so reinzukommen und zu ackern. Das ist schön für ihn“, lobte Flüthmann den Youngster nicht nur wegen seines wichtigen Tores.

Gut möglich, dass der Coach das Talent in den nächsten Spielen trotzdem zunächst wieder draußen lässt. Aber Flüthmann weiß, dass er den Mittelfeldspieler jederzeit bringen kann. Und vielleicht war das 1:1 gegen Uerdingen nicht das letzte Joker-Tor, das Yari Otto in dieser Saison erzielt hat.