Braunschweig. Der Mittelfeldmann geht in seine zehnte Saison bei den Braunschweiger Profi-Fußballern. Bei Eintracht ist er mit einer Unterbrechung seit 2005.

Der 4:2 (3:1)-Sieg in Magdeburg zum Auftakt der Saison in der 3. Fußball-Liga war gut für das Selbstvertrauen der Profis von Eintracht Braunschweig. „Wir haben uns riesig gefreut. Wir wussten selber vor dem Spiel gar nicht so richtig, wo wir stehen“, sagt Marc Pfitzner. Eine Momentaufnahme sei der Erfolg, aber mehr nicht. „Es dauert noch, bis sich das einpendelt, bis wir sagen können, wie weit wir sind. “, stellt der 34 Jahre alte Mittelfeldspieler fest, der in seine zehnte Saison bei den Eintracht-Profis geht, zudem von 2016 bis 2018 für Werder Bremen in der 3. Liga spielte. Zu Eintracht kam er bereits 2005 in das Reserveteam.

Dass Marc Pfitzner überhaupt wieder im Profi-Fußball aufläuft, ist der sportlichen Talfahrt der vergangenen Saison geschuldet. Da holte der ehemalige Eintracht-Trainer André Schubert den Routinier Anfang Dezember aus der U23 in den Drittliga-Kader. Und Pfitzner hatte mit fünf Toren – allesamt Elfmeter – seinen Anteil daran, dass Eintracht den Abstieg noch abwendete. Und er hängte ein weiteres Jahr dran. Parallel dazu arbeitet der gebürtige Braunschweiger über die Autovision bei VW Financial Services, auf einer auf 22 Stunden reduzierten Stelle.

Dass er mit fast 35 Jahren noch immer bestens mithalten kann, führt er auf zwei Gründe zurück: Zum einen sei er erst spät – mit 23 Jahren – ins Profigeschäft eingestiegen, und zum anderen sei er von schweren Verletzungen verschont geblieben. Auch deshalb schließt der Publikumsliebling eine Fortsetzung auch über diese Saison hinaus nicht aus.

Gegen Magdeburg in der Startelf zu stehen, „hatte ich gehofft“, schildert Pfitzner, denn: „Da kann ich so alt sein wie ich will. Ich will immer spielen.“ Mit Bernd Nehrig sorgte er im defensiven Mittelfeld dafür, dass der Zweitliga-Absteiger kaum einmal das Eintracht-Abwehrbollwerk aushebeln konnte.

Das soll am Samstag in der ersten Heimpartie der Saison wieder so sein. Dann ist der TSV 1860 München zu Gast (14 Uhr). Die Begegnung mit den Münchnern (1:1) in der Rückrunde der vergangenen Spielzeit war eine von nur zweien, die Pfitzner verpasste. Er war gelb-gesperrt. Die Aufregung nach diesem Aufeinandertreffen Ende März war groß. In der Schlussphase der umkämpften Begegnung hatte sich Efkan Bekiroglu zu einer ekligen Spuckattacke gegen Eintrachts Benjamin Kessel hinreißen lassen.

Anschließend hatten die Münchner schwere Vorwürfe gegen ihn erhoben. Von rassistischen Beleidigungen war die Rede. Nach Kessels Freispruch war urplötzlich Robin Becker für fünf Spiele gesperrt worden, das Urteil dann aber vom DFB-Bundesgericht aufgehoben worden. „Das darf uns am Samstag nicht interessieren. Wir müssen uns nur auf unser Spiel konzentrieren“, erklärt Pfitzner.

Und er hofft, dass Jasmin Fejzic am Samstag wieder zur Verfügung steht. Der Schlussmann hatte sich in Magdeburg bei einem Sturz eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen. Ob dem 33-Jährige von den Ärzten Einsatzfähigkeit bescheinigt wird, ist noch fraglich. „Er ist bärenstark im Tor, und ich würde mich freuen wenn er aufläuft. Er ist schon ein Rückhalt für uns“, lobt Pfitzner den Torhüter.

Bei den Münchnern, die im Drittliga-Auftaktspiel gegen Preußen Münster im Stadion an der Grünwalder Straße 1:1 spielten, stehen mit Mittelstürmer Sascha Mölders (unter anderem 103 Bundesliga- und 82 Zweitligaspiele) und Rückkehrer Timo Gebhardt (100 Bundesliga- und 43 Zweitligapartien) zwei sehr erfahrene Routiniers im Aufgebot.