Braunschweig. Der Ex-Eintracht-Profi Timo Perthel spielt seit Januar für den 1. FC Magdeburg. Beim ersten Gegner der Löwen soll er eine Führungsrolle einnehmen.

Eine dauerhafte Liebesbeziehung sollte es nicht werden zwischen Eintracht Braunschweig und Timo Perthel. Nach einem Jahr und dem Abstieg aus der Bundesliga war der Linksverteidiger wieder weg. Und dennoch sagt der 30-Jährige: „Ich bin ohne Groll gegangen und habe mich in Braunschweig immer sehr wohlgefühlt.“

Was den Fußballprofi, der nun bei Eintrachts Auftaktgegner 1. FC Magdeburg unter Vertrag steht, seinerzeit dazu bewog, seine Zelte bei den Löwen wieder abzubrechen, war die fehlende Aussicht auf Spielanteile. Die bekommt er nun in Magdeburg – anders als in Braunschweig, wo damals an Ken Reichel kein Vorbeikommen für den gebürtigen Kaiserslauterer war.

Perthel: Ich musste schmunzeln

Die Bild-Zeitung schrieb zuletzt gar von einer Stammplatzgarantie für Perthel bei den Magdeburgern. Doch davon will der Außenbahnspieler nichts wissen. „Ich habe keinen Freifahrtschein. So etwas gibt es im Profifußball in der heutigen Zeit nicht mehr“, sagt er. „Aber ich musste schon ein bisschen schmunzeln, als ich das gelesen habe.“

Vielmehr will der Routinier mit guten Leistungen und Leidenschaft vorangehen. Denn in Magdeburg hat Perthel eine neue Heimat gefunden – nicht nur aus sportlicher Sicht. Erst im vergangenen Winter war er vom VfL Bochum in die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts gewechselt. Nachdem er lange verletzt war, schenkte der 1. FCM ihm das Vertrauen. Und der Linksfuß zahlte es zurück. In 13 Einsätzen warf er gemeinsam mit seinen Mitspielern alles in die Waagschale.

Der Abstieg in die Dritte Liga konnte jedoch nicht mehr abgewendet werden. Den Reflex, Magdeburg sofort wieder zu verlassen, habe es für den Defensivspieler trotzdem zu keinem Zeitpunkt gegeben. Für ihn war klar, dass sein Vertrag auch eine Liga tiefer seine Gültigkeit behalten sollte.

Ehemaliger Eintracht-Verteidiger will Beständigkeit

Er habe sich bewusst für den Weg des FCM entschieden, bekräftigt der ehemalige Eintracht-Profi, der im Laufe seiner Karriere unter anderen für Werder Bremen, Sturm Graz, Hansa Rostock und den MSV Duisburg aufgelaufen ist: „Dass ich mit dem FCM absteigen könnte, hatte ich bei meinem Wechsel einkalkuliert. Ich habe eine Frau und zwei Kinder – da hat man nicht mehr allzu große Lust, jedes halbe Jahr etwas Neues zu machen„

Perthel mahnt: Braunschweig als warnendes Beispiel

Von seinem derzeitigen Verein ist Perthel „nach wie vor begeistert“. Auch wenn er damit rechnet, dass dem Absteiger in Liga drei nicht alles zufliegen wird. Dass den Magdeburgern ein ähnliches Schicksal blüht wie Eintracht Braunschweig in der Saison zuvor, glaubt der einstige U-20-Nationalspieler Deutschlands aber nicht. „Das was Braunschweig im letzten Jahr durchmachen musste, ist fast das Schlimmste, was einer Mannschaft passieren kann. Gerade das sollte für uns Warnung genug sein“, mahnt Perthel.

Hoffnung auf positiven Start gegen Eintracht

Zumal die Situation beinahe vergleichbar ist, mit der der Eintracht im vergangenen Jahr. Ein neuer Trainer, eine komplett neue Mannschaft, zufriedenstellende Testspielergebnisse. Doch der erfahrene Fußballer glaubt an sein Team: „Wir wollen unsere Qualität auf den Platz bringen, das Spielerische mit dem Kämpferischen zu verbinden – das macht den FCM aus.“ Dabei will er als Führungsspieler versuchen, seine Mitspieler zu pushen. „Wenn wir mit Leidenschaft spielen, werden unsere Fans uns unterstützen“, sagt der erfahrene Fußballer.

Das soll so schnell wie möglich gelingen – am besten schon gegen sein Ex-Team Eintracht.