Braunschweig. . Braunschweigs Basketballer müssen ihr Team doch erheblich umbauen. Sie suchen einen Spielmacher, der konstanter punktet als Joe Rahon.

Sie hatten es sich schön vorgestellt: einfach das toll harmonierende Erfolgsteam zusammenhalten. Doch die Idee von Kapitän Thomas Klepeisz und Center Scott Eatherton, die bei Braunschweigs Basketballern im Sommer in ihre vierte beziehungsweise dritte Saison starten und möglichst viele Teamkollegen zum Bleiben anregen wollten, lässt sich nicht umsetzen.

Die Löwen gaben bekannt, dass die anderen vier Importspieler nicht zurückkehren werden. Bei DeAndre Lansdowne hatte sich das bereits lange abgezeichnet. Der inzwischen 30 Jahre alte Anführer des Teams, der in seinen zwei Jahren an der Oker so raketenhaft vom Pro-A-Spieler bis ins All-Second-Team der BBL durchgestartet war und seinen Marktwert enorm erhöht hatte, machte kein Hehl daraus, dass er nun mal richtig Geld verdienen und auch im internationalen Wettbewerb starten möchte. Das konnten die Löwen nicht bieten.

Anderer Pointguard-Typ gesucht

Auch den variablen und defensivstarken Flügel und Powerforward Shaquille Hines hätten die Braunschweiger gerne gehalten. „Jedoch lagen unsere finanziellen Vorstellungen zu weit auseinander“, sagte Geschäftsführer Sebastian Schmidt.

Die Trennung von Spielmacher Joe Rahon und Flügel Brayon Blake sei hingegen gewollt gewesen, „weil wir uns hier anders aufstellen wollen.“ Durch den Abgang des herausragenden Lansdowne, der mit 19,2 Punkten im Schnitt immerhin drittbester Scorer der Bundesliga war, brauche man nun einen anderen Typ Pointguard als ihn Rahon verkörpert, erläutert Schmidt. „Joe hat vor allem im Jahr 2019 ganz hervorragend gespielt“, lobt der Sportchef. Aber nun suche man einen Regisseur, der nicht nur Pick-and-Roll spielen und zum Korb ziehen, sondern auch noch konstanter mehr Punkte beisteuern könne.

Trip nach Las Vegas

Einen neuen Powerforward, also eher einen Hines-Nachfolger wollen die Löwen am Freitag schon präsentieren. Bei der Suche nach einem Nachfolger für Blake auf der Flügelposition werde man sich Zeit lassen und dann einen Profi auswählen, der dann möglichst optimal ins System mit dem neuen Spielmacher und Thomas Klepeisz passe. Auf jeden Fall solle er seine Leistung konstanter abliefern als es Rookie Blake zuletzt gelungen war.

Zur Sichtung von Spielern und Kontaktpflege mit Agenten fliegen Schmidt und der neue Cheftrainer Pete Strobl Anfang Juli zusammen zur NBA-Summerleague nach Las Vegas. Strobl weilt derzeit nach einem Griechenland-Urlaub mit der Familie wieder zu Hause in Pittsburgh bei seiner Basketballschule, an der im Sommer auch Profis aus aller Welt trainieren.