Braunschweig. Der neue Passempfänger der Lions-Footballer erzielt einen Touchdown, agiert aber noch zu fehlerhaft. Tomlins Einschätzung ist interessant.

Micky Kyei erlebte seine Premiere im Trikot der Lions mit gemischten Gefühlen. Obwohl der 26-Jährige mit seinem neuen Team einen 34:31-Sieg bei seinem ehemaligen Verein Dresden Monarchs einfahren konnte und dabei sogar einen Touchdown markierte, war er nicht so ganz zufrieden. „Das Spiel war gut, aber ich war ganz schön schlecht“, ärgerte sich der Neuzugang, der Anfang der Woche nach Braunschweig gekommen war.

Die Umstände, unter denen der Wechsel zustande gekommen war, muten durchaus kurios an. „Ich war in Australien und haben mein Leben gelebt“, sagt Kyei und lacht. Dann sei eine Nachricht von Lions-Spielmacher Brandon Connette, mit dem er bereits in Dresden zusammenspielte, auf seinem Handy eingetrudelt. „Brandon hat mir geschrieben, dass das Team einen Passempfänger braucht. Also habe ich mich in den Flieger gesetzt und war am Dienstag hier.“

Erst zwei Trainingseinheiten konnte der schnelle Finne mit seinen neuen Mannschaftskollegen absolvieren. Doch der Start in Dresden begann verheißungsvoll. Das eingespielte Duo Connette/Kyei funktionierte beim 49-Meter-Pass zum zwischenzeitlichen 10:0 wie in alten Zeiten.

Und dann passierte das alles auch noch an alter Wirkungsstätte. „Das war geradezu poetisch. Ich habe das sehr genossen“, erklärte Kyei, der ansonsten als Software-Entwickler arbeitet. Im großen Stadion, beim alten Verein, gegen die ehemaligen Kollegen – besser hätte sein Einstand für die Lions eigentlich nicht laufen können.

Wären da nicht die Abstimmungsprobleme gewesen. Und die Interception, die der Passempfänger verursachte, als er den Ball nicht richtig greifen konnte. Doch auch aufgrund des Sieges sah es Lions-Trainer Troy Tomlin seinem Neuzugang nach. „Er ist ein großartiger Spieler, aber sein Timing muss sich in den nächsten Trainings noch verbessern“, sagte der Coach. „Hoffentlich finden wir den Rhythmus.“

Kyei ist davon jedenfalls überzeugt. „Momentan bin ich noch ein bisschen eingerostet. Aber das wird schon“, sagte der wieselflinke Angreifer, der den Lions zum Sieg verhelfen konnte, während der zweite Neue, Meril Zero, noch immer auf seine Spielerlaubnis aus Frankreich wartet.