Braunschweig. Eintracht-Trainer André Schubert warnt vor den vermeintlichen Tücken gegen bereits abgestiegene Aalener. Seinem Team hat er die Marschroute vermittelt.

Ein Sieg gegen das Tabellenschlusslicht VfR Aalen klingt nach einer vermeintlich leichten Aufgabe für die Drittliga-Fußballer von Eintracht Braunschweig. Drei Punkte am Sonntag (14 Uhr) bei den bereits als Absteiger feststehenden Aalenern würden die Löwen dem ersehnten Ziel Klassenerhalt ein gehöriges Stückchen näher bringen. Doch Trainer André Schubert warnt: „Wir sind nicht so weit von ihnen entfernt, dass wir da locker oder überheblich hinfahren werden. Wir erwarten einen starken Gegner in einem komplizierten Spiel.“

Eintracht-Trainer Schubert: Aalen hat sich nie hängen gelassen

Und der 47-Jährige tut gut daran, den Gegner nicht zu unterschätzen. Dass der VfR Meister VfL Osnabrück zuletzt lange Paroli bot und auch den KFC Uerdingen vor arge Probleme stellte, sprechen für eine gewisse Stärke des Tabellen-Zwanzigsten. „Sie haben nie den Eindruck hinterlassen, dass sie sich hängen lassen“, meint der Fußballlehrer. Dass die Gemengelage für das Team von der Ostalb nach dem nicht mehr vermeidbaren Gang in die Regionalliga Südwest eine andere ist, wissen aber auch Schubert und seine Spieler.

Welche Auswirkungen das für die verbleibenden Partien hat, ist derzeit aber noch nicht abzusehen. „Darüber lässt sich hervorragend spekulieren“, sagt der Trainer der Blau-Gelben. „Klar kann man sagen, dass es für sie um nichts mehr geht, aber vielleicht liegt ja genau darin gerade die Tücke. Es sind alles Spieler, die sicherlich auch in der neuen Saison Fußball spielen wollen, die sich empfehlen wollen, bei diesem Verein oder bei anderen Vereinen. Dementsprechend wird die Motivation der Spieler schon sehr hoch sein.“ Und auch Aalens Trainer Rico Schmitt wird sich gerade wegen seines bereits beschlossenen Abschieds beim VfR nochmal ins Blickfeld anderer Vereine bringen wollen.

Eintracht muss ein Schaulaufen des Gegners verhindern

Die Eintracht-Akteure wären also gut beraten, ein Schaulaufen des Gegners zu unterbinden. Dabei gilt es laut Schubert insbesondere die Abteilung Attacke des Drittliga-Gründungsmitglieds in den Griff zu bekommen. Das Offensivtrio um den erfahrenen Matthias Morys, Nicolas Sessa und Winterneuzugang Petar Sliskovic erzielte 19 der insgesamt 42 Aalener Tore – von denen der jetzige Eintracht-Spieler Marcel Bär im Jahr 2018 übrigens auch noch sieben schoss. „Nach vorne haben sie sehr viel Torgefahr, sie spielen das wirklich gut. Mit Morys, Sessa und Sliskovic verfügen sie über Spieler, die zuletzt gut getroffen haben und viel Torgefahr ausstrahlen“, beteuert auch Schubert. Die Löwen, die bereits am Freitag nach Baden-Württemberg aufbrachen, könnten mit einem Sieg ihr Punktekonto auf 44 anheben.

700 Fans von Eintracht Braunschweig fahren wohl nach Aalen

Und so gefestigt, wie die Mannschaft seit vielen Wochen auftritt, ist ein Dreier bei den schon Totgesagten aus Aalen alles andere als unrealistisch. Andernfalls könnte sich der Überlebenskampf in der dritten Liga noch einmal zuspitzen für die Braunschweiger. „Man neigt schnell dazu, auf die Tabelle zu schauen und sich in Sicherheit zu wähnen“, mahnt auch Eintracht-Trainer Schubert. „Wir können nicht locker lassen.“

Beherzigt sein Team diese Marschroute, könnte sich die tückische Aufgabe mit den etwa 700 erwarteten Löwen-Fans aber dann noch einfacher gestalten, als zunächst vermutet.