Braunschweig. . Vor dem Braunschweiger Fußball-Drittligisten liegt eine richtungsweisende Partie gegen die SG Großaspach.

Die Serie von acht Spielen ohne Niederlage ist gerissen. Das 0:1 bei Tabellenführer VfL Osnabrück und der Sieg der SG Großaspach gegen München 1860 im Montagsspiel der dritten Fußball-Liga haben Eintracht Braunschweig zurück auf einen Abstiegsrang gestürzt.

„Das interessiert uns nicht“, stellt Bernd Nehrig stoisch gelassen fest. Und er schiebt die Begründung gleich hinterher: „Wir waren im Winter mit acht Punkten Rückstand klinisch tot. Jetzt sind wir wieder mittendrin im Geschehen und haben es in eigener Hand, denn wir spielen noch gegen einige Mitkonkurrenten.“ Schon an diesem Samstag (14 Uhr) kommt es zu einem dieser Duelle. Dann trifft Eintracht im eigenen Stadion auf die SG Großaspach, die mit 37 Punkten einen Zähler besser ist als die Gastgeber. „Wir spielen zu Hause und wir wollen nach der Niederlage in Osnabrück in die Erfolgsspur zurück“, gibt Nehrig die Marschroute vor. Für den 32 Jahre alte Winterzugang ist die Partie gegen die Remis-Spezialisten der SG – schon in 16 Ligabegegnungen teilten sie die Punkte – richtungweisend. „Aber es ist kein Endspiel“, betont der Mittelfeldlenker. Im Eintracht-Stadion, mit den Fans im Rücken, sieht der frühere Kapitän des FC St. Pauli gute Chancen, die Punkte in Braunschweig zu behalten.

Dass die Niederlage gegen Osnabrück – es war die erst zweite für Eintracht in 13 Rückrundenspielen – die Mannschaft negativ belastet, glaubt Nehrig nicht. „Das wirft uns nicht zurück. Wir können das gut einordnen und sind selbstkritisch genug“, sagt er. Dass die Leistung in Osnabrück vor der Pause nicht gut war, sei der Mannschaft klar. Aber Eintracht habe danach gezeigt, dass das Team auch mit dem Tabellenführer mithalten könne. Klare Chancen des VfL seien rar gewesen. „Das kann uns wieder Stärke geben, weil wir selbst gegen solch eine eingespielte Mannschaft, die einen Lauf hat, auf Augenhöhe mithalten können“, betont er.

Den Schritt, im Januar vom Zweitligisten St. Pauli zur Eintracht in Liga 3 zu wechseln, hat Bernd Nehrig „noch keine Sekunde bereut“. Er wollte einfach wieder regelmäßig Fußball spielen und Wertschätzung für seine Arbeit bekommen, sagt er. Bei den Hamburgern war er in der Hinserie nur in sechs Partien eingesetzt worden, stand nur viermal in der Startelf. „Ich will nicht einfach nur Fußball spielen. Ich will auch eine Herausforderung und Aufgabe haben. Das war bei Eintracht gegeben“, nennt Nehrig Gründe für seinen Abschied nach fünfeinhalb Jahren auf St. Pauli.

„Die Voraussetzungen hier sind top. Und das meine ich ernst. Das ist keinesfalls schlechter als bei St. Pauli oder anderen Vereinen in der zweiten Liga“, lobt er die Bedingungen bei Eintracht und macht deutlich: „Wir haben in der 3. Liga bei jedem Heimspiel zwischen 18.500 und 21.500 Zuschauer. Da sieht man, was letztendlich den Verein ausmacht. Auch bei der Qualität in der Mannschaft merke ich keinen so riesigen Unterschied. Eintracht Braunschweig ist ein geiler Verein.“

Von der Stärke der Mannschaft ist der Routinier überzeugt. „Die Qualität ist absolut da, sonst hätten wir uns nicht so aus dem Schlamassel herausziehen können. Natürlich ist es auch so, dass noch nicht alles hundertprozentig rund läuft, aber wir haben viele kleine Schritte gemacht, was die Stabilität, das spielerische und das taktische Verhalten angeht. Aber wir sind noch nicht am Ende“, ist Nehrig sicher, mit Eintracht zurück in die Erfolgsspur zu finden. Er gibt die Richtung vor.