Kaiserslautern. Nach einer Roten Karte für Nils Rütten mussten die Löwen-Fußballer fast 70 Minuten in Unterzahl spielen.

Mit einer großen kämpferischen Leistung und dank eines starken Torwarts Jasmin Fejzic hat Eintracht Braunschweig beim 1. FC Kaiserslautern einen Punkt entführt. Nach einer roten Karte für Nils Rütten mussten die Löwen-Fußballer fast 70 Minuten in Unterzahl spielen, holten durch eine kompakte Defensivleistung aber zumindest ein 0:0 und bleiben damit im fünften Drittligaspiel in Folge ohne Niederlage.

Trotzdem hätte sich wahrscheinlich bei den Blau-Gelben nicht nur Rütten einen anderen Ablauf des Abends gewünscht. Nur 22 Minuten dauerte seine Premiere als Abwehrchef der Eintracht. Dann war der Arbeitstag des Winterneuzugangs in Kaiserslautern beendet. Angeblich hatte Rütten FCK-Stürmer Timmy Thiele im Strafraum mit einer Notbremse gestoppt. Elfmeter und Rote Karte waren die Konsequenzen, auch wenn die Braunschweiger lautstark protestierten.

Der Ärger der Löwen war berechtigt. Zwar leistete sich Rütten nach einem vorherigen Stellungsfehler einen leichten Zupfer an Thieles Trikot, doch der Stürmer lief erst noch zwei Meter weiter, um dann nach dem zusätzlichen Eingreifen von Robin Becker zu Boden zu fallen.

Der Pfiff von Dietz war also mindestens diskutabel, für Eintracht-Trainer André Schubert sogar schon eine Frechheit. „Ich will dazu eigentlich nicht viel sagen, sonst muss ich noch Strafe zahlen und so viel Geld habe ich nicht. Das ist schon dramatisch, dass ein Schiedsrichter so in ein Spiel eingreift. Das war eine Fehleinscheidung“, schaffte es Schubert nur mühsam seinen Ärger zu unterdrücken. Die Parameter der Begegnung wurden durch diese Entscheidung des Unparteiischen jedenfalls massiv verändert.

Mit einer starken Parade konnte Torwart Fejzic zwar den Strafstoß von Lauterns Mads Albaek halten, doch die Unterzahl der Gäste blieb auf dem Betzenberg natürlich bestehen. Und so wurde es eine richtige Abwehrschlacht, die die Braunschweiger in der Pfalz zu bestehen hatten. Im Zentrum: Torwart Fejzic. Nicht nur beim Elfmeter reagierte der Eintracht-Schlussmann gut. Er hatte weitere starke Szenen und gab der Mannschaft als Ruhepol Sicherheit.

Aber auch davor machten die Braunschweiger ihre Sache unter den widrigen Umständen gut. Nach vorne ging zwar so gut wie gar nichts, aber mit einem Mann weniger und bei Dauerregen war auch nicht viel mehr möglich. Defensiv hatte Eintracht bereits begonnen. Trainer André Schubert setzte in der Abwehr auf die Fünferkette der vergangenen Wochen. Da aber diesmal kurzfristig Bernd Nehrig wegen Krankheit fehlte, übernahm Rütten dessen Rolle als zentraler Mann in der Kette – mit unschönem Ausgang.

Nach Rüttens Abgang machten die Löwen jedoch mit einem aufopferungsvollen Kampf den Nachteil weg. Dabei stand mit Benjamin Kessel ein Spieler in der Startelf, der die Woche krankheitsbedingt nicht trainieren konnte und eigentlich schon zu den Ausfällen gezählt wurde. Auch Kapitän Stephan Fürstner war noch nicht wieder im Vollbesitz seiner Kräfte und wurde nur eingewechselt. Sie alle stemmten sich aber gegen die drohende Niederlage, verteidigten leidenschaftliche das eigene Tor. Lautern fiel aber auch zu wenig ein, um wirklich gefährlich zu werden. Dennoch wurde die Partie für die Gäste vor allem in der zweiten Hälfte auf tiefen und nassen Boden zu einer reinen Abwehrschlacht.

Selten kamen sie mal über die Mittellinie, einmal hätte dann Manuel Janzer aber fast sogar das 1:0 gemacht (69.). Doch das wäre nach der Vorgeschichte dann vielleicht doch ein wenig des Guten zu viel gewesen.

Eintracht erkämpft sich in Unterzahl einen Punkt in Lautern

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