Köln. Philipp Hofmann hat seine Durststrecke bei Eintracht Braunschweig überwunden. Doch André Schubert misst seinen Angreifer nicht nur an Toren.

Philipp Hofmann war nach dem 3:1-Sieg von Eintracht Braunschweig bei Fortuna Köln ein gefragter Mann. Noch auf dem Rasen des Kölner Südstadions herzten ihn seine Mitspieler, beklatschten ihn die Fans – und die Journalisten löcherten den Sturmhünen des Fußball-Drittligisten mit ihren Fragen. Der Grund: Der stets aufopferungsvoll kämpfende 25-Jährige hatte zum ersten Mal seit seinem Treffer zum 1:1-Endstand gegen die SG Sonnenhof Großaspach im November wieder getroffen.

Und die Erleichterung darüber war Hofmann – eher ein ruhiger Vertreter – anzusehen, als er mit schweißnassen Haaren und abgekämpft aber glücklich in der Nachmittagssonne stand. „Mir tat das richtig gut“, sagte der Angreifer, der mit einer artistischen Einlage das so wichtige 1:1 erzielte, als er schlitzohrig Fortuna-Keeper Nikolai Rehnen überlupfte.

Auswärtssieg! Eintracht Braunschweig gewinnt bei Fortuna Köln

190216_EP_SCF_BHN_011.jpg
190216_EP_SCF_BHN_012.jpg
190216_EP_SCF_BHN_018.jpg
190216_EP_SCF_BHN_019.jpg
190216_EP_SCF_BHN_023.jpg
190216_EP_SCF_BHN_026.jpg
190216_EP_SCF_BHN_030.jpg
190216_EP_SCF_BHN_031.jpg
190216_EP_SCF_BHN_032.jpg
190216_EP_SCF_BHN_033.jpg
190216_EP_SCF_BHN_034.jpg
190216_EP_SCF_BHN_035.jpg
190216_EP_SCF_BHN_036.jpg
190216_EP_SCF_BHN_038.jpg
190216_EP_SCF_BHN_001.jpg
190216_EP_SCF_BHN_004.jpg
190216_EP_SCF_BHN_005.jpg
190216_EP_SCF_BHN_039.jpg
190216_EP_SCF_BHN_040.jpg
190216_EP_SCF_BHN_043.jpg
190216_EP_SCF_BHN_045.jpg
190216_EP_SCF_BHN_046.jpg
190216_EP_SCF_BHN_047.jpg
190216_EP_SCF_BHN_048.jpg
190216_EP_SCF_BHN_049.jpg
190216_EP_SCF_BHN_054.jpg
190216_EP_SCF_BHN_055.jpg
190216_EP_SCF_BHN_058.jpg
1/28

Auch beim zweiten Tor hatte Hofmann seine Finger im Spiel – er nahm Rehnen mit seinem Sprung die Sicht, war womöglich noch mit dem Hinterkopf ab Ball. Ebenso wie im Dezember, als er Karlsruhes Schlussmann Benjamin Uphoff zu einem Eigentor zwang und so den Weg zu einem unerwarteten Punktgewinn beim Spitzenreiter ebnete.

Deshalb misst Trainer André Schubert seinen Mittelstürmer auch nicht nur an Toren. „Klar, er hat ein paar Spiele nicht getroffen, aber als Durststrecke würde ich das nicht bezeichnen“, sagte Schubert.

Was zunächst widersprüchlich klingt, wird klar, wenn man sieht, wie Hofmann auf dem Platz für seine Nebenleute arbeitet. Er investiert viel, schont sich nie.

„Philipp hat eine Riesenbedeutung für diese Mannschaft, weil er die Gegner anläuft, Bälle teils gegen drei Spieler behauptet und für seine Mitspieler auflegt“, lobte der Eintracht-Coach, der seinem Mentalitätsmonster im vergangenen Spiel gegen Wehen Wiesbaden (2:3) eine 45-minütige Verschnaufpause einräumte. „Die brauchte er. Er war nicht draußen, weil er schlecht gespielt hat“, sagte Schubert über seinen aktuell besten Torschützen, der den Ruhm nach dem wichtigen Dreier im Kampf gegen den Abstieg aber nicht für sich allein beanspruchen wollte. Der Sieg zeige, was für einen guten Charakter die Truppe habe. „In der Hinrunde hätten wir so ein Spiel noch verloren“, war sich der 1,95-Recke sicher. „Nach dem Schock haben wir uns super belohnt. Wir geben nie auf.“

Der Sieg habe ihm und seinen Mitspielern viel Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben gegeben. Macht der ehemalige U-21-Nationalspieler Deutschlands so weiter, wird er ein gefragter Mann bleiben – nicht nur bei Eintracht-Trainer Schubert.