Wolfsburg. Manager Charly Fliegauf reagiert auf Verletzungsmisere und verpflichtet den kanadischen Center Jeremy Welsh.

Zuletzt wurde es immer leerer in der Kabine der Wolfsburger Grizzlys. Bis zu zehn Profis fehlten dem Eishockey-Erstligisten zwischenzeitlich. Nachdem in der Vorwoche bereits reagiert und mit Petr Pohl ein Außenstürmer verpflichtet wurde, um die Kabine wieder aufzufüllen, präsentierte Sportdirektor Charly Fliegauf am Montag gleich den nächsten Neuzugang: Mit dem Kanadier Jeremy Welsh haben die von Verletzungen arg gebeutelten Grizzlys einen erfahrenen Center verpflichten können.

Die Liste der Ausfälle ist ebenso lang wie prominent. Und nicht bei jedem ist abzusehen, wann er dem Team von Coach Hans Kossmann wieder zur Verfügung stehen wird. Klar, dass Fliegauf jede Chance auf Verstärkung ergreift. „Jeremy wurde uns sehr kurzfristig angeboten“, berichtete der Manager der Grizzlys, der nicht lange zögerte: „Glücklicherweise konnte ich mich mit ihm sehr schnell auf eine Zusammenarbeit einigen. Geholfen hat sicherlich auch, dass er bereits drei seiner neuen Mitspieler kennt.“

Denn Welsh, der in der kanadischen Provinz Ontario zu Hause ist, spielte bereits in der DEL. Von 2016 bis 2017 stand er bei den Fischtown Pinguins unter Vertrag, im Jahr darauf bei der Düsseldorfer EG. Seine Bilanz: 29 Tore und 27 Vorlagen in 91 Partien. Der 30-Jährige wechselt vom tschechischen Erstligisten HC Dynamo Pardubice zu den Grizzlys, wo er auf drei Ex-Kollegen trifft: Aus Bremerhaven kennt Welsh Torhüter Jerry Kuhn und Wade Bergman, in Düsseldorf machte er die Bekanntschaft von Spencer Machacek. Mit dem Trio und seinen restlichen neuen Teamkollegen steht Welsh bereits auf dem Eis. Am Montag trainierte der Neuzugang, der unter anderem für die Vancouver Canucks auf 27 Spiele in der US-amerikanischen NHL zurückblicken kann, schon in Wolfsburg mit. Wenn alle Formalitäten erledigt sind, soll der Center schon am Freitag zum Einsatz kommen, wenn die Grizzlys – wie es der Zufall will – ausgerechnet bei seinem Ex-Klub in Düsseldorf zu Gast sind.

Fliegauf ist zufrieden, dass er mit Welsh noch einmal auf die große Verletzungsmisere reagieren konnte. „Wir sind froh, dass wir nun auf der Centerposition etwas Entlastung bekommen“, sagte der Manager. Von dem 1,91 Meter großen und 95 Kilogramm schweren Kanadier erhoffen sich die Wolfsburger, die aktuell Vorletzter sind, wieder mehr Stabilität und Torgefahr im Angriff. Fliegauf ist überzeugt, dass der Neue, der die Trikotnummer 13 tragen wird, das liefern kann: „Jeremy wird keinerlei Probleme haben, sich schnell zu integrieren, da er die Liga aus seinen beiden Jahren in Bremerhaven und Düsseldorf sehr gut kennt.“ Sein Vertrag läuft erst einmal bis zum Saisonende.