Braunschweig. Die Fan-Zahlen im BBL-Pokal sind allgemein enttäuschend. Die Löwen können noch zufrieden sein und hoffen auf ein Heimspiel im Viertelfinale.

Pokal-Viertelfinale! Das schöne Gefühl, in einem Wettbewerb zu den Top-8 der Liga zu gehören, hatten die Braunschweiger seit 2012 nicht mehr genossen. Schöner wäre der gestrige Abend mit dem 83:75-Sieg gegen Ligarivale MBC natürlich verlaufen, wäre nicht Ankurbler DeAndre Lansdowne verletzt ausgeschieden. „Wenn Dre mal liegen bleibt, ist es etwas Ernstes“, sprach Kapitän Thomas Klepeisz aus, was alle im Team dachten.

Der bisherige Topscorer im Ligabetrieb kam auf Krücken aus der Kabine. Welche Verletzung im Sprunggelenk er sich genau zugezogen hat, als er nach seinem Tip-in zum 45:48 beim Landen umknickte, soll heute eine MRT-Untersuchung ergeben. „Er ist ein Kämpfer, er kommt bald zurück“, versuchte Brayon Blake Hoffnung zu stiften.

Zumindest bei Bazou Koné hoffen die Löwen, dass er gegen Bayern München am Sonntag wieder dabei ist. Der schnelle Spielmacher, dessen Tempo gestern als Option fehlte, hatte am Mittwoch in Bonn über Fußbeschwerden geklagt, deswegen am Ende nicht mehr mitgespielt und gestern ganz pausiert.

Beim Blick auf die Ränge machten Braunschweigs Basketballer an diesem Pokal-Wochenende nicht die betrübtesten Gesichter. Im Vergleich zu den üblichen Verhältnissen konnten sie mit ihren 2267 Besuchern – also tausend unter normal – noch ganz zufrieden sein, zumal die Stimmung in der zweiten Hälfte ja klasse und mitreißend war.

Andere Teams hat es schlimmer gebeutelt. Bayern München wollten statt der üblichen 6700 nicht mal 4000 Besucher sehen, die Göttinger Profis blickten beim Triumph gegen Favorit Ludwigsburg auf ungewohnt auf viele leere Plätze (2168), und Bremerhaven musste neben der Pleite gegen Bonn noch die Zuschauerzahl von 1063 verdauen.

Dabei hatten gerade die kleinen Klubs so gejubelt, als das neue Pokal-Format beschlossen war, das alle Erstligisten mit Ausnahme der Aufsteiger einbindet. Doch die Zuschauer scheinen es noch nicht so recht anzunehmen. Aufwand und Ertrag passten zumindest bei dieser ersten Achtelfinal-Runde noch nicht recht zusammen. Denn das Heimteam muss auch noch Geld an die Liga und die Gäste zahlen.

Die Braunschweiger haben alles noch ganz gut hinbekommen. „Ich hätte trotzdem mit mehr Zuschauern gerechnet und die Mannschaft hätte auch mehr verdient gehabt“, sagte Geschäftsführer Sebastian Schmidt. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Denn nun dürfen die Löwen im Blick auf die Auslosung am Freitag von einem zweiten Heimspiel träumen. „Ich wünsche mir Göttingen“, sagt Schmidt. „Dann wäre die Halle voll.“