Wolfsburg. Der VfL stützt die Aktion der Kreisligisten SV Barnstorf und Sport Union Wolfsburg. Der Bundesligist übergibt Regenbogen-Binden.

Der VfL Wolfsburg setzt erneut ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz. Während die Kapitäne aller Teams des Fußball-Bundesligisten bereits seit Saisonbeginn mit der Regenbogen-Binde am Arm auflaufen, wird sie ab diesem Wochenende auch auf dem einen oder anderen Sportplatz im Wolfsburger Fußball-Kreis zu sehen sein. Anlass der Aktion waren die Vorkommnisse in Barnstorf am zurückliegenden Wochenende.

Am Freitagnachmittag traf sich VfL-Geschäftsführer Tim Schumacher mit Vertretern der Vereine SV Barnstorf und Sport Union Wolfsburg. Dabei übergab er ihnen zwei Exemplare der Regenbogen-Binde, die als Symbol für Toleranz und gegen Ausgrenzung steht. „Leider haben wir im Fußball und in der Gesellschaft noch zu oft mit Ausgrenzung und Diskriminierung zu tun. Wenn sich zwei Teams aktiv dagegen aussprechen, ist das wichtig und verdient Anerkennung“, erklärte Schumacher.

Was war passiert? Am vergangenen Sonntag stand in Barnstorf die Kreisliga-Partie zwischen dem SV und Aufsteiger Sport Union an. Im Vorfeld des Spiels hatten Unbekannte am Barnstorfer Ortsschild einen widerlichen Aufkleber angebracht. Zu sehen waren zwei als Muslime identifizierbare Personen und dazu der Satz: „Wir müssen draußen bleiben.“ Angebracht wurde der Aufkleber im Wissen, dass die Mannschaft von Sport Union zum Großteil aus Spielern muslimischen Glaubens besteht. Die Barnstorfer Verantwortlichen kontaktierten daraufhin sofort die Gäste und schnell stand fest, dass die Mannschaften gemeinsam ein Zeichen gegen Ausgrenzung und Rassismus setzen wollten. Vorm Anpfiff stellten sie sich für ein gemeinsames Foto auf und verfassten ein klares Statement auf Facebook.

Um die Aktion des SV Barnstorf und der Sport Union zu unterstützen und zu stärken, übergab Schumacher den Teams Exemplare der Regenbogen-Binde, die beim Bundesligisten auch heute im Heimspiel gegen Hertha BSC aus Berlin zum Einsatz kommen wird. „Wir wollen wir uns nicht nur punktuell gegen Diskriminierung positionieren, sondern über die gesamte Saison und in allen unseren Teams ein deutliches Zeichen setzen und so zeigen, dass wir für Vielfalt stehen“, hatte der VfL-Geschäftsführer Jörg Schmadtke bei der Vorstellung der Aktion gesagt. Nilla Fischer, die Kapitänin der erfolgreichen Frauenmannschaft, läuft bereits seit März 2017 mit der Regenbogen-Binde am Arm auf – so wie die Teams der Sport Union und aus Barnstorf in Zukunft auch.

Eine weitere Aktion wurde außerdem vereinbart: Vor dem Heimspiel heute gegen Berlin sollte eigentlich im Rahmen des Bündnisses „Willkommen im Fußball“ ein Spiel zwischen einer Wolfsburger und einer Berliner Flüchtlingsmannschaft ausgetragen werden. Daraus wurde nun kurzerhand ein Blitzturnier, an dem auch die Kreisligisten Barnstorf und Sport Union teilnehmen. Anschließend besuchen die Teams auf Einladung des VfL noch die Bundesliga-Partie.