Wolfsburg. Nein, zufrieden ist der neue Chefcoach des Wolfsburger Eishockey-Erstligisten nicht. Aber trotz Kritik stärkt er seinen Jungs auch den Rücken.

Recht leer war es am Dienstagvormittag auf dem Eis: Mit nur 16 Spielern des DEL-Kaders – nach John Alberts Unfall nur noch 15 – musste Pekka Tirkkonen auskommen. Der neue Trainer des Eishockey-Erstligisten Grizzlys Wolfsburg versuchte, sich so entspannt wie unter den Umständen möglich zu geben. Doch man sah dem Finnen wenige Tage vor dem Saisonstart am Freitag die Sorgen an.

Weil neben Sebastian Furchner, Cole Cassels und Nick Latta auch Torwart Jerry Kuhn den Klub bei der DEL-Eröffnungsveranstaltung „Stars & Skills“ in Mannheim vertrat und der neue Torwart David Leggio erst im Laufe des Tages eintraf, war keiner der Keeper im Training, die am Freitag im Auftaktspiel in Iserlohn im Kader stehen werden. Stattdessen durften die Nummer 3 und 4 ran. Doch das war Tirkkonens geringste Sorge. „Am Mittwoch haben wir wieder alle gesunden Spieler an Bord. Dann werden wir ein paar taktische Dinge bei 5 gegen 5 und in den Special Teams trainieren“, sagte der Coach. Das ist auch nötig, denn die Generalprobe am Wochenende verpatzten seine Spieler mit dem 2:3 gegen Stavanger und dem 1:4 gegen Visp beim Turnier in Bremerhaven gründlich.

Doch der Finne sah die Auftritte nicht so schlecht. „Wir haben zwar beide Spiele verloren. Aber in der Nachbetrachtung zeigen die Statistiken, dass wir nicht so schlecht gespielt hatten. Das einzige Problem war, dass wir das Tor zu selten trafen. Wir hatten in beiden Spielen viele Chancen“, erklärte er. Was fehlte? „Wir waren bei 5 gegen 5 und im Powerplay nicht effizient genug. Da müssen wir besser werden.“ Und dann sei auch noch Übereifer hinzugekommen. „Zum Ende fehlte uns ein bisschen die Geduld, als es eng zuging. Das führte zu Gegentoren. Es werden alles enge Spiele, da brauchen wir immer Geduld.“

Am Mittwoch hat Tirkkonen auch erstmals sein neues Torhütergespann auf dem Eis. „Ich erwarte von David Leggios Verpflichtung, dass wir einen guten Zweikampf zwischen ihm und Jerry Kuhn auf der Torwartposition bekommen. So, wie es zu Saisonbeginn mit Kuhn und Felix Brückmann geplant gewesen war.“

Erst Brückmann, dann Corey Elkins und nun auch noch Albert – das Thema Ausfälle versucht der Cheftrainer, trotzdem klein zu halten. „Sicher ist das eine Herausforderung. Aber irgendwann in einer Saison erwischt es jedes Team. Wir müssen da nun durch, und andere Spieler müssen und können aufrücken.“ Wie zum Beispiel Stürmer Alexander Karachun. Der trainierte nach überstandener Knieverletzung immerhin schon wieder mit.