Braunschweig. Lions und Gegner aus Dresden genießen die Atmosphäre im Braunschweiger Stadion beim Spitzenspiel der Football-Bundesliga.

Die Lions haben einen Teil der besten Footballer Deutschlands in ihrem Team, ja sogar Europas. Aber ein starker Kern der Akteure ist in der Region groß geworden, einige in der Stadt Braunschweig. Und so gehören oftmals die Eltern der Protagonisten zu den größten Fans. Richard Bollmann etwa. Sein Sohn Christian spielt tragende Rollen im Angriff des deutschen Rekordmeisters, gehört seit vielen Jahren der Nationalmannschaft an, ist einer der Kapitäne des Lions-Teams.

„Der Christian macht heute zwei Touchdowns“, war sich Vater Bollmann vor dem Endspiel um die Nordmeisterschaft gegen die Dresden Monarchs sicher. Nun, daraus wurde zwar nichts. Aber der Mann mit der Nummer 85 pflückte ein paar schwer zu greifende Bälle aus dem Braunschweiger Spätsommerhimmel und brachte seine Farben damit immer mal wieder entscheidend voran. Und das Wichtigste: Als alles vorbei war, das 28:28-Remis geschafft, reckte eben dieser Christian Bollmann als Erster den Pokal für die Nordmeisterschaft in die Höhe und entfachte damit erst bei seinen Mitspielern und sogleich danach bei den Fans auf der Tribüne lauteste Freude und Entzücken. Natürlich auch bei Vater Bollmann. Schließlich kann man sich an Triumphen niemals satt sehen.

„Es ist so wichtig, dass wir diesen Titel geholt haben. Das sichert uns, dass wir in den Play-offs vor unserem Publikum spielen dürfen. Und etwas Geileres gibt es nicht“, entfuhr es im Massengetöse Junior Bollmann freudestrahlend.

Beim allerersten Mal ist die Atmosphäre im Eintracht-Stadion wohl noch beeindruckender, auch wenn man gar nicht von den meisten Menschen auf den Rängen angefeuert wird. Dresdens neuer Cheftrainer Ulrich Däuber schwärmte: „Ich bin ja nun zum allersten mal hier. Und es ist einfach faszinierend, was da im Stadion abgeht. So macht Football für alle richtig Spaß.“

Auch Justus Holtz, ebenfalls ein Eigengewächs der Lions, fand die Atmosphäre überwältigend. Und er hatte ein dickes Lob für den Gegner parat. „Beide Mannschaften haben gespielt, wie man sich das bei einer Partie vorstellt, in der es um einen Meisterschaftsgewinn geht. Dresden war sehr stark, wir aber auch“, sagte der Ballfänger und fügte hinzu: „Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen. Das das nicht geklappt hat, ist wohl der einzige Makel, mit dem wir leben müssen, an diesem Tag.“