Braunschweig. Die Braunschweiger Footballer geizen nicht mit Selbstkritik nach der überraschenden , aber verdienten Niederlage gegen Berlin.

Wer A sagt, muss auch B sagen, heißt es. Wer sich also starke Football-Gegner für die manchmal übermächtig scheinenden Lions aus Braunschweig wünscht, darf dann nicht meckern, wenn es einem guten Kontrahenten gelingt, die Löwen zu besiegen. So wie es am Sonntag die Berlin Rebels mit dem 26:21 im Eintracht-Stadion geschafft haben. Und die Lions-Anhänger haben sich nicht beschwert, gaben den Hauptstädtern hinterher warmen Extra-Applaus und feierten die Gäste mit „Rebels, Rebels“-Rufen. Das war keine Ironie, sondern echte Dankbarkeit für ein spektakuläres Spiel. So ist Football. Absolute Fairness auf den Rängen. Fantastisch.

Dabei schienen zwischendurch die etwas behäbig wirkenden Akteure der Gastgeber auf dem Feld die Anhänger auf den Rängen angesteckt zu haben. In Phasen, als nichts zusammenlief bei den Lions, blieb es auch im Publikum eher still, also gerade dann, als Anfeuerung goldwert gewesen wäre.

Doch das war natürlich nicht der Grund für die Niederlage. „Es gab ganz viele kleine Unkonzentriertheiten durch die Bank weg, an allen Ecken und Enden“, geizte Christian Bollmann nicht mit Selbstkritik. Der Ballfänger ist einer von vier Kapitänen im Lions-Team. „So etwas kann mal passieren“, schob der erfahrene Braunschweiger hinterher. Dass die Lions die Rebels unterschätzt hätten, wies Bollmann mit Vehemenz von sich und seinen Nebenleuten: „Wir wussten ganz genau, was uns erwartet. Dafür haben die Trainer schon gesorgt. Und wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen. Schließlich kennen wir viele Akteure auf der anderen Seite. Und da will man immer gewinnen.“ Für Bollmann war das Spiel allerdings schon zur Halbzeitpause beendet. Eine Rippenprellung, die er sich vor einer Woche in Frankfurt zugezogen hatte, zwang ihn zur Aufgabe nach einer Hälfte gegen die Rebels.

Enttäuscht, aber nicht niedergeschlagen waren die Lions-Spieler. Sie wissen, dass im Kampf um die deutsche Meisterschaft immer noch alles offen ist. Allerdings ist eine Leistungssteigerung am nächsten Samstag in Dresden nötig, um auf die Erfolgsspur zurückzufinden. Denn eines wollen die Braunschweiger Fans auf keinen Fall: Noch größere Übung darin zu bekommen, wie man mit Niederlagen richtig umgeht.