Braunschweig. Zu ganz ungewohnter Zeit am Sonntagmittag um 13 Uhr steht den Lions-Footballern ein schwerer Gegner im Eintracht-Stadion gegenüber.: die Berlin Rebels.

Die Lions-Footballer haben in diesen Tagen harte Bewährungsproben zu bestehen. Nicht nur die Gegner werden immer stärker, auch das Drumherum schlaucht. Am vergangenen Samstag im Eurobowlfinale, das die Lions in Frankfurt 20:19 gewannen und sich zum Rekordsieger aufschwangen, war der Kick-off um 20 Uhr. Am Sonntag gegen die Berlin Rebels müssen die Schützlinge von Cheftrainer Troy Tomlin wegen der Fußball-WM und speziell wegen des deutschen Spiels am Nachmittag ausnahmsweise schon um 13 Uhr im Eintracht-Stadion auf Betriebstemperatur sein. Das, was man Rhythmus nennt und für gute Leistungen elementar wichtig ist, kann so natürlich nicht aufkommen.

Die Lions nehmen es gelassen hin, wie es kommt. „Spielpläne sind etwas, was wir nicht oder kaum beeinflussen können. Das müssen wir einfach so hinnehmen, auch wenn es nicht schön ist“, sagt Tomlin. Seine Konzentration wolle er mit seinem Team lieber auf Dinge legen, die sie beeinflussen können.

Etwa, ein gutes Spiel zu liefern. Und das wird schon fast traditionell nicht einfach gegen die Rebels aus der Hauptstadt. Sie gelten als einer der unbequemsten Braunschweig-Gegner, seit die Lions 2013 mit der Rückkehr des Erfolgstrainer-Gespanns Tomlin/Dave Likins auf die absolute Erfolgsspur zurückgekehrt sind. Klar, manchmal flogen den Berlinern die Lions-Touchdowns nur so um die Ohren. Aber immer wieder war es auch sehr knapp. So gab es im Jahr 2013 einen mühevollen und glücklichen 12:10-Sieg in Berlin, 2016 einen 30:24-Rebels-Erfolg in der Hauptstadt und im Vorjahr ein mühevolles 21:14 an gleicher Stätte für die Löwen.

Fest steht, dass die Rebels stets ein Kandidat für die Meisterschafts-Play-offs sind, an guten Tagen jeden schlagen, an schlechten aber auch gegen Topteams untergehen können. Diese fehlende Konstanz macht den Unterschied aus zwischen den Lions und allen anderen Mitbewerbern. Die Braunschweiger sind nicht unschlagbar, aber nur ganz selten auf dem falschen Fuß zu erwischen.

Am ehesten vielleicht noch, wenn das Wetter Kapriolen schlägt. Dauerregen etwa ist Gift für die filigrane Angriffsmaschine der Lions, hilft aber manchmal Gegnern, die es eher mit dem Kopf durch die Wand versuchen, mit purer Wucht. Auch eine Sache, die Tomlin und seine Männer nicht beeinflussen können. Die Vorhersage ist positiv. Trocken, warm, Lions-Wetter. Also keine gute Zeit zum Rebellieren.