Braunschweig. Bei Eintracht Braunschweig freut man sich aktuell auch über kleine Fortschritte.

Es sind die kleinen Schritte, über die man sich im Moment bei Eintracht Braunschweig freut. Erster Auswärtssieg, ein Punkt zu Hause gegen den Tabellenführer – das sind nach schweren Wochen schon gute Nachrichten für den Kampf um den Klassenerhalt in der 2. Fußball-Bundesliga. „Wir haben zweimal in Folge zu null gespielt. Vor vier Spieltagen haben wir uns noch über was ganz anderes unterhalten“, freut sich Torwart Jasmin Fejzic über die wiedergefundene Defensivstabilität der Löwen.

Trotzdem bleibt es eine schwierige Lage, in der die Blau-Gelben stecken. Auf den Relegationsplatz 16 haben sie vier Punkte Vorsprung. Vom Tabellendritten Nürnberg trennen sie vor dem Montagabendspiel des Clubs gegen Fortuna Düsseldorf bereits sieben Zähler. Dazwischen sind die Abstände eng. Mit einem Sieg geht es schnell nach oben, mit einer Niederlage rasch nach unten. Deshalb ist in der Rückrunde, die für die Braunschweiger am Freitag mit einem Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf beginnt, noch vieles möglich. Es bleibt aber festzuhalten: Die Eintracht läuft ihren Ansprüchen ziemlich hinterher.

Vor einem Jahr hatten die Löwen nach dem 17. Spieltag noch zwölf Punkte mehr auf dem Konto und gingen mit dem Titel Herbstmeister in die Winterpause. Davon ist man aktuell weit entfernt. Die Realität heißt Abstiegskampf. Und den will Trainer Torsten Lieberknecht mit klassischen Tugenden bestreiten. „Es kam auf den Willen, den Kampf und die Laufbereitschaft an. Natürlich haben wir Kiel das Spiel etwas überlassen. Wir wussten, dass das eine sehr spielstarke Mannschaft ist. Deshalb war es für uns wichtig, dass wir kompakt stehen und wenige Chancen zulassen“, sagte Verteidiger Niko Kijewski nach der Nullnummer gegen Holstein Kiel. Vom Anspruch, selber das Spiel machen zu wollen, hat sich die Eintracht verabschiedet.

Gegen den Tabellenführer ist das sicherlich naheliegend. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass die Kieler in dieser Saison auch Aufsteiger sind. Dennoch offenbarten sie am Freitag die deutliche bessere Spielanlage, was sicherlich auch ihrem Selbstvertrauen dank der starken Saison geschuldet ist. Deshalb ist man bei Eintracht froh, dagegengehalten zu haben. „Es ehrt uns, dass wir es gegen die beste Offensive der Liga so gut gemacht haben“, sagt Fejzic. Und auf die Frage, wann die Eintracht wieder so weit wäre, eine Partie aktiv zu gestalten und vielleicht sogar zu dominieren, entgegnete er nur scherzhaft: „Nächste Woche“.

Doch so schnell wird es wohl nicht gehen. Solange die Blau-Gelben in Gefahr schweben, jederzeit in die Abstiegszone abrutschen zu können, haben defensive Stabilität und Sicherheit wohl oberste Priorität. „Für uns geht es darum, den Ball über die Linie zu drücken, egal wie. Vor Ingolstadt waren wir einen Punkt vor dem Relegationsplatz. Wir wissen, worum es geht“, sagt Mittelfeldspieler Jan Hochscheidt.