London. Der BVB verliert das Schlüsselspiel bei Tottenham mit 1:3.

Erste Bewährungsprobe, erste Niederlage – Fußball-Bundesliga-Tabellenführer Borussia Dortmund hat zum Start in die Champions League Lehrgeld bezahlt. Mit schlimmen Abwehrfehlern und einem phasenweise naiven Auftritt brachte sich das bisher noch ungeschlagene Team von Trainer Peter Bosz beim 1:3 (1:2) gegen Tottenham Hotspur gestern Abend um die Chance, in einem vermeintlichen Schlüsselspiel seiner schweren Gruppe zu punkten.

Vor 67 343 Zuschauern im Wembley Stadion sorgten der ehemalige Leverkusener und Hamburger Heung-Min Son (4.) und Harry Kane (15./60.) beim BVB für Ernüchterung. Der erste Treffer von Neuzugang Andrej Jarmolenko (11.) im BVB-Trikot zum zwischenzeitlichen Ausgleich konnte die vermeidbare Niederlage zwei Wochen vor der schweren Aufgabe gegen Real Madrid nicht abwenden. Bei Tottenham sah Verteidiger Jan Vertonghen in der Nachspielzeit Gelb-Rot (90.+2.).

Die Taktik von Champions-League-Debütant Bosz mit einer hoch stehenden Viererabwehrkette erwies sich früh als wenig effektiv: Nach einer Viertelstunde hatte Tottenham den BVB bereits zweimal mit schnellen Angriffen über außen überrumpelt. Ein kluger Pass von Kane in die Tiefe entblößte die Defensive der Borussia schon in der vierten Minute erstmals. Son ließ Sokratis aussteigen und sorgte aus spitzem Winkel für die schnelle Spurs-Führung.

Der BVB reagierte gefasst und glich durch einen sehenswerten Schlenzer von Neuzugang Jarmolenko, der sein Startelfdebüt für den Revierklub feierte, aus. Doch nur kurze Zeit später schlugen die Gastgeber erneut zu. Top-Torjäger Kane setzte sich auf der Außenbahn gegen Nuri Sahin durch und schoss den Ball am Dortmunder Keeper Roman Bürki vorbei wuchtig ins Netz – aus spitzem Winkel sah der Schlussmann wie schon beim ersten Gegentreffer nicht wirklich gut aus.

Der BVB wurde deutlich stärker als in den Ligapartien gefordert, blieb jedoch im Spiel. Dortmund hatte deutlich mehr Ballbesitz als die Gastgeber, in den entscheidenden Situationen fehlte jedoch häufig die Präzision beim letzten Pass. Vertonghen klärte knapp vor dem einschussbereiten Pierre-Emerick Aubameyang (30.), dann verfehlte Christian Pulisic eine Hereingabe des Gabuners (36.).

Die Abwehr blieb auch im zweiten Durchgang der Dortmunder Schwachpunkt. Kurz nach Wiederanpfiff entging die Borussia mit viel Glück einem höheren Rückstand als Kane (50.) und Son (51.) gute Chancen nicht nutzten. Nach einer Stunde legten die Spurs durch Kane dann aber nach.

Zuvor hatte der BVB Pech, als ein eigentlich regulärer Aubameyang-Treffer wegen vermeintlicher Abseitsposition nicht gegeben wurde (56.). dpa