Braunschweig. Eintrachts Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt erklärt die Transferpolitik des Fußball-Zweitligisten.

Den schon neun Abgängen stehen erst zwei Neuzugänge gegenüber. Kein Wunder also, dass sich die ersten Fans von Eintracht Braunschweig Sorgen um den Erstliga-Absteiger machen. Dazu bestehe jedoch kein Grund, stellt Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt im Gespräch mit Christian Schiebold klar.

Es gab in Fankreisen in den letzten Tagen vermehrt Kritik an Eintrachts Transferpolitik. Können Sie die nachvollziehen?

Es ist verständlich, dass jeden interessiert, wie die Mannschaft der Saison 14/15 aussieht. Auch ist es nachvollziehbar, dass nach den zum Teil erfolgten Verpflichtungen der Konkurrenz jeder gespannt ist, wen die Eintracht noch präsentiert. Unruhe oder gar Panik braucht jedoch nicht aufzukommen. Wir kennen den Markt sehr gut, stehen in zahlreichen Verhandlungen mit vielversprechenden Spielern und können sehr wohl einschätzen, wann wir welchen Spieler unter Vertrag nehmen.

Vor Saisonbeginn haben Sie Omar Elabdellaoui für kolportierte 500000 Euro von Manchester City verpflichtet. Nach nur einem Jahr mussten Sie ihn jetzt aber ablösefrei wieder ziehen lassen. Auch wenn es von Piräus eine Kompensationszahlung gab– war das nicht unter dem Strich für Eintracht ein Minusgeschäft?

Nein. Die genannte Summe ist im übrigen deutlich zu hoch. Es war damals auch kein Transfer im klassischen Sinne, vielmehr haben wir eine Erfolgsprämie an den abgebenden Klub, sprich Manchester City, bezahlt. Schließlich sind wir nicht zuletzt dank Elabdellaoui, der einer unserer Leistungsträger war, in die 1. Liga aufgestiegen. In den Verhandlungen mit Olympiakos haben wir nun erreicht, dass die damals an Manchester gezahlte Erfolgsprämie durch eine Kompensationszahlung von Piräus vollständig refinanziert werden konnte.

Warum hat sich denn Olympiakos überhaupt auf eine Kompensationszahlung eingelassen, wenn der Spieler doch ablösefrei war?

Zu den Hintergründen des Vertrages haben wir selbstverständlich Stillschweigen vereinbart.

Warum hat Eintracht für Elabdellaoui und Kumbela– anders als bei Bicakcic– keine festgeschriebene Ablösesumme kassiert? Zum Vergleich: Nürnberg hat für Torjäger Drmic mehrere Millionen von Bayer Leverkusen bekommen. War es nicht leichtfertig, Verträge abzuschließen, die ausschließlich für die erste Liga gelten?

PROBESPIELER

Ab Freitag befindet sich Simon Grether bei Eintracht im Probetraining. Der 22-jährige zentrale Mittelfeldspieler steht noch bis zum 30. Juni beim FC Basel unter Vertrag und war zuletzt an den Zweitligisten FC Winterthur ausgeliehen.

„Wir beobachten Simon bereits seit über zwei Jahren, da wir ihn für einen Spieler mit großem Entwicklungs-Potenzial halten“, sagt Eintrachts sportlicher Leiter Marc Arnold über den jungen Schweizer, der heute bereits mit dem Team zur Leistungsdiagnostik nach Köln fährt. Man wolle sich in den kommenden Tagen „persönlich ein umfangreiches Bild“ von Grether machen, so Arnold.

Für Winterthur kam Grether in der vergangenen Saison in 20 Liga-Spielen zum Einsatz. Darüber hinaus kann der Mittelfeldmann auf 24 Einsätze in verschiedenen U-Nationalmannschaften der Schweiz zurückblicken.