Abu Dhabi. Wolfsburgs Manager Allofs wird Chelsea ein neues Angebot für de Bruyne vorlegen.

Gestern Kontrahenten, bald schon Kollegen? Kevin de Bruyne (links, im Trikot von Werder Bremen im April 2013) steht vor einem Wechsel zum VfL Wolfsburg und würde dort Christian Träsch wiedertreffen.
Gestern Kontrahenten, bald schon Kollegen? Kevin de Bruyne (links, im Trikot von Werder Bremen im April 2013) steht vor einem Wechsel zum VfL Wolfsburg und würde dort Christian Träsch wiedertreffen. © imago

Und täglich grüßt das Murmeltier: Obwohl Kevin de Bruyne immer noch kein Spieler des VfL Wolfsburg ist, bleibt er das bestimmende Thema im Trainingslager des Fußball-Bundesligisten. Nach Informationen unserer Zeitung bereitet der VfL eine Offerte vor, mit der er den FC Chelsea zum Einlenken im Poker um den Belgier bewegen will.

VfL-Manager Klaus Allofs setzte sich dazu am Mittwochabend mit seinen beiden Geschäftsführerkollegen Wolfgang Hotze und Thomas Röttgermann zusammen. Zuvor hatte er sich mit de Bruynes Berater Patrick de Koster zum Golf getroffen. Für die Wolfsburger ist klar: Bis zu einem gewissen Punkt werden sie den Londonern entgegenkommen, die 25 bis 30 Millionen Euro, die Chelsea will, sollen aber nicht gezahlt werden. Wahrscheinlich ist, dass sich die beiden Klubs auf eine Summe wie bei Luiz Gustavo einigen, der für etwa 18 Millionen Euro zum VfL wechselte.

Trotz des andauernden Transferpokers bleibt Allofs gelassen. „Wir wollen unsere Mannschaft mit Kevin de Bruyne weiter verstärken, aber wenn es nicht klappt, sind wir auch glücklich. Wir haben bereits viele gute Spieler“, sagt Allofs. Meldungen, nach denen er am Mittwoch zu Verhandlungen nach London geflogen war, dementiert er mit einem Lachen. „Das war ich nicht, das wäre allein zeitlich gar nicht möglich gewesen“, so der Manager. Ins Reich der Fabeln schob er auch Spekulationen, dass Chelsea einen Kauf von Luiz Gustavo im Sommer mit dem Wechsel de Bruynes verrechnen will. „Da ist nichts dran. Wir sind dabei, eine Mannschaft aufzubauen und werden deshalb gute Spieler nicht abgeben“, sagt Allofs.

Aber zurück zu de Bryune: „Es ist leider nicht so, dass Chelsea den Spieler vom Hof jagen will“, beschreibt Wolfsburgs Manager die Tücke der Verhandlungen. Die Londoner müssen und wollen auch nicht unbedingt verkaufen. Deshalb treiben sie den Preis in die Höhe. Beim VfL will man sich dagegen nicht zu früh locken lassen. „Beim zeitlichen Ablauf sind wir relativ gelassen“, sagt Allofs. Die Verhandlungen zwischen den Vereinen können sich also noch bis Ende Januar, dem Ende der Transferperiode, hinziehen.

Positiv stimmt den VfL-Manager aber die Tatsache, dass sich de Bruyne auf den VfL als seinen nächsten Verein festgelegt hat. „Zu welchem Verein Kevin wechselt, ist – anders als noch vor Weihnachten – nicht mehr fraglich. Das wird der VfL sein“, ist sich alles Allofs sicher. Nur der Zeitpunkt des Transfers ist offen. Es bleibt also spannend.