Am 30. April und 1. Mai stellen Künstler auf dem Rittergut Veltheim aus. Die Umgebung bietet sich zum Wandern an.

Der Kunsthandwerkermarkt auf dem Rittergut Veltheim hat bereits Tradition. Zum zehnten Mal findet die Veranstaltung in diesem Jahr statt – nach der coronabedingten Auszeit 2020 und 2021. Auf dem Markt präsentieren am 30. April und 1. Mai rund 60 Aussteller ihre Produkte. Aber der idyllische Ort ist auch ein guter Ausgangspunkt für eine Wanderung am Westhang des Elms.

Ein Werk von Joachim Wendler aus Hornburg.
Ein Werk von Joachim Wendler aus Hornburg. © Privat | Privat

Professionelle Künstler und Kunsthandwerker verschiedener Fachrichtungen aus ganz Norddeutschland reisen an dem Wochenende an, um den Besuchern ihr individuelles, ausgesuchtes und umfangreiches Angebot zu präsentieren: künstlerische Acrylbilder gehören dazu, genauso gedrechselte Schalen und Schreibgeräte, Tonarbeiten in Aufbau-Technik oder auf der Scheibe gedreht, ausgefallener Schmuck, Damenmode zeitlos und feminin, lieblich duftende handgesiedete Seifen und noch einiges mehr.

Metallkünstler aus Hornburg schätzt die Atmosphäre

Auch Joachim Wendler ist seit Jahren als Aussteller mit dabei. Der 68-Jährige ist auf Metallarbeiten spezialisiert, fertigt unter anderem Skulpturen, Fackeln, Windspiele oder Deko-Objekte für Garten und Haus. „Meine erste Arbeit habe ich vor 50 Jahren fertiggestellt“, erzählt der Künstler aus Hornburg, der einst an der Kunsthochschule Berlin studierte. Über Praktika sei er mit dem Schweißen, Schmieden und Schlosserarbeiten in Berührung gekommen. Irgendwann machte er die Arbeit zu seinem Beruf. Ausstellungen in Berlin und vielen anderen deutschen Städten, aber auch in Italien und Luxemburg, folgten. Mittlerweile verkauft der Künstler seine Werke oft an Sammler und Stammkunden – aber eben auch auf Kunsthandwerkermärkten. „In Veltheim ist die Atmosphäre ansprechend, der Markt ist oft gut besucht und nicht weit entfernt“, erklärt Wendler.

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Anders als in früheren Jahren findet die Veranstaltung nicht an einem einzigen Tag statt, sondern wird gestreckt. „Wir wollen die Besucherströme so etwas entzerren“, erklärt Veranstalter Wolfgang Posorski die Maßnahme, die immer noch im Zeichen der Pandemie steht. Um zusätzlich noch größere Abstände zwischen den einzelnen Ständen einhalten zu können, werde in diesem Jahr auch ein Teil der Parkanlage mitgenutzt. „Die Anlage mit Vorhof und Scheune ist ein perfekter Ort für die Veranstaltung“, sagt Posorski. Das Gebäudeensemble habe Charakter, die Umgebung mit Park, Teichen und kleiner Brücke sei hübsch.

Einstige Wasserburg wurde Schloss

Auch Keramiken werden angeboten.
Auch Keramiken werden angeboten. © Privat | Privat

Das Gebäude selbst entstand einst aus einer vermutlich im 12. Jahrhundert erbauten Wasserburg. Diese war von einem Wassergraben umgeben, der von einer Quelle im Nordosten gespeist wurde. Ernst von Honrodt ließ die Wasserburg ab 1555 in ein Schloss umwandeln. An der Gebäudefassade lassen sich verschiedene Inschriftensteine finden, die auf die Geschichte hinweisen. 1832 erwarb die Familie Veltheim ihr Stammgut zurück. Wer sich in der Umgebung umschauen möchte, hat eine ganze Reihe von Möglichkeiten. Bei einer Wandertour durch Veltheim und Klein Veltheim können der Veronikasee und kleinere Tümpel integriert werden.

Wer sich eine etwas weitere Tour zutraut, kann Evessen mit seinen Obstplantagen, der romanischen Wehrkirche und dem Grabhügel Tumulus, dem Wahrzeichen des Ortes, miteinbeziehen. Auch der Erlebnissteinbruch Markmorgen des Freilicht- und Erlebnismuseums Ostfalen (FEMO) ist nicht weit. Noch etwas näher dran liegt Lucklum mit der jahrhundertealten Gutsanlage mit Herrenhaus, Kirche, landwirtschaftlichen Gebäuden und Ställen sowie dem Landschaftspark.

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Wen es weiter hinaus in die Natur zieht, auf den warten in östlicher Richtung verschiedene Wanderpfade im Reitlingstal. Dort lassen sich unter anderem Großer und Kleiner Tafelberg erwandern oder auch die Krimmelburg. Letztere gehört zu den sogenannten Reitlingsbefestigungen, einer Reihe von Überresten von Verteidigungsanlagen.

Service:

Der Kunsthandwerkermarkt ist am Sonnabend, 30. April, von 13 bis 18 Uhr und am Sonntag, 1. Mai, von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Für das Wohl der Besucher wird mit süßen und deftigen Leckerbissen gesorgt. Der Eintritt beträgt 3 Euro, Kinder bis 14 Jahre sind frei.