Salzgitter. Am dritten Tag im „Ehrenmord“-Prozess von Salzgitter berichtet die Mutter des Erschossenen von einem dramatischen Telefonat.

Seine eigene Mutter hört am Telefon, wie Milad A. erschossen wird. Sie sprechen miteinander, als der junge Iraker an diesem Abend Ende Januar sein Auto auf einem Hinterhof in Salzgitter-Lebenstedt abstellt. „Wie Mutter und Sohn es tun.“ Dann vernimmt sie Worte am anderen Ende der Leitung, danach Schüsse. Ihr Sohn schreit. Jemand rennt weg. Die Verbindung reißt ab. Verzweifelt versucht die Frau, ihren einzigen Sohn anzurufen. Wieder und wieder. Nun schreit auch sie. „Ich wusste, es ist etwas passiert.“

Kurz darauf erfährt die Frau im Krankenhaus, dass er tot ist. Fünf Kugeln haben seinen Körper getroffen. Er stirbt im Alter von 25 Jahren.