Lebenstedt. BGE-Geschäftsführer Stefan Studt findet es „bedauerlich“. Er will aber mit allen Beteiligten im Dialog bleiben.

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) ist seit April 2017 für den Betrieb des Atommüll-Endlagers Schacht Konrad zuständig. Nun hat die dem Bundesumweltministerium unterstehende Gesellschaft zum zweiten Mal nach 2017 zu einem informellen Jahresempfang in der Info-Stelle Konrad geladen – doch nicht alle sind dieser Einladung auch gefolgt.

BGE glänzt wiederholt durch Abwesenheit

Als „zutiefst bedauerlich“ empfand Stefan Studt, Vorsitzender der BGE-Geschäftsführung, dabei die Tatsache, dass kein Vertreter der Arbeitsgemeinschaft (AG) Schacht Konrad, die das Endlager-Projekt strikt ablehnt, zu der Informationsveranstaltung in der Chemnitzer Straße erschienen war. „Wir wollen allen zuhören und ins Gespräch kommen“, so Studt – allerdings war die AG auch schon Anfang Februar dem offiziellen Besuch von Bundesumweltministerin Svenja Schulze in der Schachtanlage zwischen Bleckenstedt und Sauingen fern geblieben. Für eine Stellungnahme war in der AG-Geschäftsstelle niemand erreichbar.

Ratsparteien sind sich bei Schacht Konrad einig

„Äußerst kritisch“ sieht auch Michael Dröse, Beisitzer im Vorstand der Salzgitteraner Grünen, das Vorhaben, ab dem – laut aktueller Planung – ersten Halbjahr 2027 schwach- und mittelradioaktive Abfälle in dem stillgelegten Eisenerz-Bergwerk zu lagern. Man wolle jedoch mit allen Beteiligten „auf Augenhöhe im Dialog bleiben“ – und daher auch solche Möglichkeiten wie den BGE-Jahresempfang wahrnehmen. Diese nutzten auch Vertreter von CDU und SPD, die sich im Rat der Stadt ebenfalls wiederholt kritisch zu den Plänen für Schacht Konrad geäußert hatten.

BGE-Geschäftsführer Studt sagte auf der Info-Veranstaltung, ihm sei „durchaus bewusst“, dass das Thema Atommüll-Endlager in Salzgitter und Umgebung „sehr schwierig“ sei. Deshalb wolle er „alle Betroffenen mit ihren Sorgen abholen“ – und darüber hinaus die Möglichkeit bieten, „sich unter Tage den Baufortschritt anzuschauen“.

„Betrifft Konrad“-Gespräche für Bürger

Dies gelte übrigens nicht nur für die versammelten Politik-Vertreter – auch die Bürger könnten in der seit bereits 10 Jahren bestehenden Info-Stelle in der Lebenstedter Fußgängerzone stets ihre Fragen stellen. „Vier bis fünf Mal im Jahr“ findet laut BGE-Pressesprecherin Dagmar Dehmer zudem ein „Betrifft Konrad“-Gesprächsformat statt – „nach der Sommerpause“ etwa zum Thema Produktkontrolle.

Die BGE betreibt zudem die Schachtanlage Asse sowie das Endlager Morsleben.