So ein bisschen Pubertier kann vielleicht nicht schaden.

Sommer mit einem Pubertier – das kann sehr herausfordernd sein, besonders mental. Ylva ist nun zwölfeinhalb und das Musterbeispiel eines Pubertiers: diskutierend, langschlafend, verwohnend und dabei stets nur dem Mantra der inneren Ruhe folgend. Neulich besuchten Ylva und ich Oma Traudel in Lebenstedt. Beim Shopping hellwach, bei anderen Aktivitäten – allein schon bei Vorschlägen wie Nachtwanderung zum Salzgittersee – auffallend erschöpft. Regt mich natürlich sofort auf, und als Eltern werfen wir uns regelmäßig vor, von wem sie diese Eigenschaften haben müsse.

Jüngst kam mir ein beängstigender Gedanke: Womöglich macht es das Pubertier ja genau richtig? Ist die dauergechillte Ylva gar ein Vorbild? Wann wenn nicht jetzt das sonnige Wetter genießen und in den Ferien bis zum Abwinken entschleunigen? So ein bisschen Pubertier kann vielleicht nicht schaden. Gut, ich probier’s mal wie Ylva – abgesehen vom Diskutieren. Da bekäme ich Stress mit der Gattin – gewiss keine Herausforderung für entspannte Sommertage.