Lebenstedt. Auf der Albert-Schweitzer-Straße in Salzgitter müssen Autofahrer langsamer fahren. Welche Maßnahmen außerdem diskutiert werden.

Wenn Autofahrer von der Autobahn 39 nach Lebenstedt unterwegs waren, konnten sie bisher mit schneller Geschwindigkeit bis zur Innenstadt durchfahren. Tempo 60 oder sogar 70 gilt nämlich auf dem größten Teil der Strecke. Doch nun liegt die erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf einem Teil der Albert-Schweitzer-Straße bei 50 Kilometern pro Stunde, wie die Polizei Salzgitter mitteilt.

Die Geschwindigkeit reduzieren müssen Autofahrerinnen und Autofahrer inzwischen, wenn sie stadteinwärts in Richtung der Kreuzung Albert-Schweitzer-Straße / Neißestraße fahren. Diese Kreuzung gilt als Unfallschwerpunkt, denn hier ereignen sich regelmäßig Verkehrsunfälle. So zum Beispiel Ende September, als zwei Fahrzeuge zusammenstießen.

Lebenstedt: Kreuzung Albert-Schweitzer-Straße / Neißestraße ist Unfallschwerpunkt

Dass an dieser Kreuzung tatsächlich eine „Unfallhäufung“ vorliegt, bestätigt auch Matthias Pintak, Sprecher der Polizei in Salzgitter. Bei den meisten Unfällen, die an dieser Kreuzung geschähen, seien Linksabbieger beteiligt. Insbesondere Autofahrer, die aus Richtung des Rathauses von der Albert-Schweitzer-Straße in die Neißestraße Richtung Salzgittersee abbiegen.

An der Kreuzung Albert-Schweitzer-Straße / Neißestraße in Lebenstedt kommt es immer wieder zu Unfällen.
An der Kreuzung Albert-Schweitzer-Straße / Neißestraße in Lebenstedt kommt es immer wieder zu Unfällen. © FMN | Rudolf Karliczek

An einer Kreuzung links abbiegen zu können, ist allerdings keine Seltenheit. Wieso also häufen sich an dieser Kreuzung die Unfälle?„Es ist ein komplexer Knoten“, begründet Frank Steinke, Sachbearbeiter für Einsatz und Verkehr bei der PI. Es gibt auf der Albert-Schweitzer-Straße jeweils zwei Spuren, die geradeaus führen, eine Links- und eine Rechtsabbiegerspur.

Von der Neißestraße aus wiederum gibt es jeweils eine Spur zum Geradeausfahren oder Rechtsabbiegen und eine zweite zum Linksabbiegen. Kurz nach der Kreuzung parken allerdings oft schon Autos am Straßenrand. Dazu kommen außerdem Überwege für Radfahrer und Fußgänger, die die Autofahrer ebenfalls im Blick haben müssen. Ein weiterer Grund für die vielen Unfälle liegt auch in der Verkehrsdichte. Sie allein sei zwar an dieser Stelle „nicht unübersichtlich“, erklärt Steinke. Die Kreuzung bezeichnet er aber schon als „frequentierten Knoten“.

Die Polizei überwacht die Geschwindigkeit an Kreuzung in Lebenstedt

Die Unfallkommission für die Stadt Salzgitter hat darum an dieser Stelle besagte Geschwindigkeitsreduzierung eingeführt. Um die Zahl der Unfälle und deren Folgen zu minimieren, überwache die Polizei zusätzlich unter anderem dort die Geschwindigkeit der vorbeifahrenden Fahrzeuge, teilt Polizeisprecher Pintak mit.

Weitere Maßnahmen könnten noch hinzukommen. So käme eine geänderte Ampelschaltung mit „getrennter Signalisierung“ infrage, erläutert Pintak. Das heißt, dass Linksabbieger von der Albert-Schweitzer-Straße in Richtung Neißestraße ein separates Abbiegesignal bekommen würden.

Erfahrungsgemäß verliert bei zu langen Wartezeiten irgendwann ein Verkehrsteilnehmer die Nerven.
Frank Steinke

Doch eine solche Signal-Änderung sei kein schneller Prozess, warnt Steinke. Denn eine getrennte Signalisierung würde auch bedeuten, dass es eine zusätzliche Ampelphase geben würde. Dadurch würden die Rotphasen für die anderen Verkehrsteilnehmer länger. „Erfahrungsgemäß verliert bei zu langen Wartezeiten irgendwann einer die Nerven“, führt Steinke aus. Das müsse bei der Planung berücksichtigt werden. Pintak fügt außerdem hinzu: Auch die Auswirkungen auf andere Kreuzungen, Straßen oder Einmündungen in der Nähe des Knotenpunktes müssten die Verantwortlichen zunächst prüfen.

Mehr wichtige Nachrichten aus Salzgitter lesen:

Täglich wissen, was in Salzgitter passiert: