Salzgitter-Bad. Lehrer und Schüler der Dr.-Klaus-Schmidt-Hauptschule sind ein Vorbild dafür, dass Schule vorbeugen kann, wenn es um Lebensrettung geht.

„Denkt dran, dass ihr erst einen Notruf absetzt oder andere Passanten alarmiert, bevor ihr dem Ertrinkenden zur Hilfe eilt!“: Der Hinweis von Reiner Gangolf von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschat (DLRG) an die Schülergruppe war berechtigt: „Ihr springt unüberlegt hinterher - und dann sind womöglich zwei Personen in Not.“

Um künftig in solchen Not- und Stresssituationen überlegt handeln zu können, kamen 25 Schülerinnen und Schüler der Dr.-Klaus-Schmidt-Hauptschule im Liebenburger Mineralwasserfreibad zusammen. Die Aktion erfolgte sehr kurzfristig, denn wenn sich die Gelegenheit bietet, mit ihren Schülern einen Lehrgang im „Lebenretten“ zu absolvieren und dabei verschiedene Rettungsgeräte der DLRG-Ortsgruppe Salzgitter-Bad auszuprobieren - dann ist die Teilnahme für die Lehrer der Hauptschule aus Salzgitter-Bad gar keine Frage. Begleitet wurden die Sechs- und Siebtklässler von den Lehrern Stefanie Rost, Kathrin Bonenberger und Christian Mencke.

Wie es zum Freibad-Besuch kam

„Unsere DLRG Ortsgruppen hatte am vergangenen Wochenende Aufsicht im Liebenburger Freibad und da kamen wir mit einem Freibadbesucher ins Gespräch, der Lehrer an der Dr.-Klaus-Schmidt-Hauptschule ist“, erklärte DLRG-Mitglied Ramona Wahnschaffe aus Othfresen die ungewöhnlichen Hintergründe. Als ihm die Möglichkeit genannt wurde, die Hauptschüler aus Salzgitter könnten am folgenden Freitag an einem „DLRG-Rettungsgerätetag“ teilnehmen, sagte er sofort zu. „Das wirklich ungewöhnlich und toll“, hielt sie fest. Normalerweise sei die Zusammenarbeit mit Schulen schwierig, schleppend und gespickt von langer Vorlaufszeit, so ihre Erfahrung.

Wenn das Board Leben rettet

Und da waren sie nun. 25 Halbwüchsige, voller Wissensgier nach dem Gezeigten und dem Wunsch nach einem coolen Freibadbesuch. Doch zuerst standen für Aysa, Leon, Justin oder Maja die Unterweisung mit dem Rettungsboard an. Gewöhnlich findet es im Meer oder in großen Binnengewässern seinen Einsatz. „In Schwimmbädern gibt es einen Rettungsring oder Rettungsbälle. Schaut euch schon beim Reinkommen um, wo sie hängen - dann könnt ihr in Notsituationen schneller handeln“, gab Reiner Gangolf einen weiteren Rat.

Dass die Hauptschüler aus Salzgitter-Bad schwimmen können, sei selbstverständlich, erklärte Stefanie Rost. „Alle Schülerinnen und Schüler absolvieren in der 5. Klasse bei uns einen Schwimmkursus im Solewellenbad.“ Ältere Schüler - die vielleicht erst später an die Hauptschule kommen – müssen an der Schwimm-AG teilnehmen.

Aber auch sonst zeigten sich die Hauptschüler nicht aus Zucker: Mit dem morgendlichen Treffpunkt am Union-Sportplatz in Salzgitter-Bad legten sie die, von dort fünf Kilometer bis ins Liebeburger Freibad zu Fuß zurück. Ein Vorbild, dass wahrhaft Schule machen sollte. „Zurück werden wir- mit Blick auf das Wetter - den Linienbus nehmen. Wir haben uns schon vorab die zeitlich passende Verbindung rausgesucht“, fügte Stefanie Rost an. Eine theoretische Fortbildung für das Sportkollegium wird am Dienstag erfolgen.

Acht Kräfte der DLRG Ortsgruppe Salzgitter-Bad standen für den „Rettungsgeräte-Tag“ an jenem Vormittag parat. Unterstützt wurde die Aktion von der Sparkasse. Alle 25 Teilnehmer erhielten ein Turnbeutel-Präsent und eine Urkunde.