Salzgitter-Bad. Was tun, wenn Ausbildungsplätze einfach nicht zu besetzen sind? Die Stadt und die Wis haben sich da etwas Neues einfallen lassen.

Unternehmen haben längst nicht nur Schwierigkeiten, Fachkräfte zu rekrutieren – auch Ausbildungsplätze bleiben oftmals unbesetzt. Auch Firmen in Salzgitter können davon ein Lied singen. Und die Jugendlichen, die kurz vor dem Schulabschluss stehen, wissen oft noch nicht, wie es für sie weitergehen soll. Die Stadt und die Wirtschafts- und Innovationsförderung Salzgitter (Wis) haben sich daher gemeinsam etwas einfallen lassen. Am Freitag starteten sie in der Dr.-Klaus-Schmidt-Hauptschule in Salzgitter-Bad ein Pilotprojekt: Betriebe hatten am Vormittag die Chance, sich und ihre Ausbildungsmöglichkeiten rund 80 Schülerinnen und Schülern vorzustellen. Jugendliche aus den Klassen 8 bis 10 waren dabei.

Firmen stellten sich in der Dr.-Klaus-Schmidt-Hauptschule in Salzgitter-Bad vor

Die Jugendlichen gingen in kleinen Gruppen von Unternehmen zu Unternehmen. Dort stellten jeweils Auszubildende ihren Betrieb und ihre Ausbildung vor. „Das kam richtig gut an“, freute sich Juliane Lehmann aus dem Dezernat für Kulturelles, Wirtschaft und Digitales der Stadt. Unter anderem nutzte die Seyfert GmbH die Möglichkeit, sich vorzustellen.

Die Firma stellt Verpackungen her, „primär Kartons, die zum Beispiel direkt im Supermarkt zu finden sind“, berichtete Marcel Raguse, Ausbilder und Betriebsassistent bei dem Unternehmen aus Lebenstedt. Packmitteltechnologe könnten die Jugendlichen dort lernen. Ein Beruf, der längst nicht so bekannt sei wie zum Beispiel Bäcker, Industriemechaniker oder Installateur. Aber: „Der Beruf und die Ausbildung, die drei Jahre dauert, sind breit gefächert. Nach der Ausbildung können die Absolventen zum Beispiel als Maschinenführer oder in der Überwachung eingesetzt werden – je nach Spezialisierung“, berichtete Raguse. Und auch nach dem Berufsabschluss könnte es, wenn gewünscht, weitergehen: „Der Industriemeister ist ebenso möglich wie der Techniker oder auch ein Studium“, warb Raguse. Klar sei: „Kartons wird es immer geben. All unsere Waren, zum Beispiel die Milch, die am Ende im Supermarkt steht, müssen transportiert und gelagert werden.“ Bleibt abzuwarten, ob Raguse und seine Auszubildenden auch den ein oder anderen Jugendlichen überzeugt haben, sich für eine Ausbildung als Packmitteltechnologe zu bewerben.

Das Projekt soll weitergehen – Firmen, die dabei sein möchten, können sich bei der Stadt melden

Stadt und Wis waren jedenfalls zufrieden mit ihrem Pilotprojekt. „Wir wollen auf jeden Fall weitermachen. Firmen, die das nächste Mal dabei sein wollen, können sich gerne bei uns melden“, sagte Juliane Lehmann. Kontakt bei der Stadt Salzgitter unter (05341) 839-3363 oder -3343.