Salder. Was ist Arbeit und wie hat sich die Begrifflichkeit im Lauf der Zeit verändert? Die neue Schau „Von Lohn und Brot“ veranschaulicht das.

Gleich zwei Premieren fanden im ehemaligen Kuhstall des Museums Schloss Salder statt. Zum einen die Ausstellung „Von Lohn und Brot“ in der Reihe „Erinnerung der Arbeit“, die von Stadtrat Jan Erik Bohling eröffnet wurde. Zum anderen ein Blick auf das Portrait „Im Stahlwerk“ von Edward B. Gordon, das Rainer Dworog, Vorsitzender der Dr.-Juch-Kulturstiftung an die Städtische Kunstsammlung übergab.

Was Portrait und Ausstellung wollen

Museumsleiterin Stephanie Borrmann sagte, das Kunstwerk konzentriere sich auf das Thema Arbeit. Das Museum will mit dem Arbeitstitel eine neue Sichtweise auf die Welt der Beschäftigung eröffnen.

Die Schau „Von Lohn und Brot“ zeigt verschiedene Perspektiven der Arbeitswelt. Thematisch wagen sich Künstler wie Siegfried Neuenhausen an den Ausdruck Arbeit heran. „Früher“, sagte Borrmann „ist die Arbeit ein reiner Broterwerb gewesen“. Heute, hörten die Gäste, habe sich die Werktätigkeit und der Bezug zur Arbeit verändert. Zu sehen sind der Arbeiter, der sich von seinem Lohn Brot und Wurst leisten kann, dann wiederum das geschundene Gesicht eines schwer arbeitenden Werkarbeiters. Auch die soziale Komponente greifen die Künstler auf. Erwerbslosigkeit wird mit Nichtstun in Verbindung gebracht, aber Krieg und Arbeit werden künstlerisch aufgegriffen.

Wie die Schau wirkt

Die Ausstellung wirkt klar, zeigt, was Arbeit sein kann und was sie war. Und inmitten der vielen Kunstwerke, die zum Nachdenken anregen, hängt das schillernde Werk von Edward B. Gordon. „Es ist eine Wertschätzung für die Stahlwerkarbeiter“, betonte Borrmann.

Hinter dem Ausstellungstitel verbergen sich Emotionen, die auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind. Joanna Schulte hat eine Installation geschaffen, die dem Warteraum des Arbeitsamtes in den 1970er-Jahren nachempfunden ist. Umhüllt von einem riesigen Pappkarton. Ob dies die Scham der Menschen, die ohne Arbeit waren, verdeutlichen soll, bleibt der Fantasie überlassen. Das Bild von Lars Eckert, das den Titel „Shopping“ trägt, spielt mit der Gedankenwelt der Besucher. Borrmann: „Selbstverwirklichung, soziale Stellung und Work-Life-Balance bringen den Wandel in die Arbeitswelt“.

Dann ist die Ausstellung zu sehen

Die Ausstellung „Von Lohn und Brot“ ist bis Sonntag, 21. Mai, im ehemaligen Kuhstall des Städtischen Museums zu den bekannten Öffnungszeiten zu sehen.