Salzgitter. Die Beschäftigten im Erziehungs- und Sozialbereich waren am Mittwoch aufgefordert, ihre Arbeit niederzulegen. So waren die Folgen für die Kitas.

Etwa 25 Salzgitteranerinnen und Salzgitteraner aus dem Erziehungs- und Sozialbereich haben am Mittwoch für bessere Arbeitsbedingungen in Peine gestreikt. Die Fachgewerkschaft Komba hatte kurzfristig dazu aufgerufen, die Arbeit im Sozial- und Erziehungsbereich niederzulegen. Die Kindergärten in Salzgitter wurden laut dem Komba-Vorsitzenden Mario Römer das erste Mal seit 20 Jahren bestreikt. Dementsprechend zufrieden sei er mit der Teilnahme aus der Stahlstadt.

Vier Kitas in Salzgitter seien direkt von dem Streik betroffen. Es habe jedoch keine größeren Einschränkungen gegeben. Römer sagte: „Wir haben den Leuten erst einmal freigestellt, sich am Streik zu beteiligen. Weil viele Erzieherinnen und Erzieher mit Leidenschaft ihren Beruf ausüben, haben im Moment noch weniger am Streik teilgenommen.“

Die Sozial- und Erziehungsbranche sei eine kleine, aber wichtige Branche, auf die die Gewerkschaft nun aufmerksam machen wolle. Römer: „Diese Menschen haben einen hohen Bildungsauftrag und sind nicht nur dafür da, Kinder schlafen zu legen, zu wickeln und zu füttern.“ Um handlungsfähig zu sein, benötige es mehr Personal und eine bessere Bezahlung. Im Gespräch mit unserer Zeitung geht der Komba-Vorsitzende bereits davon aus, dass auch die dritte Verhandlungsrunde des öffentlichen Dienstes zwischen Gewerkschaft sowie Bund und Kommunen am 27. und 28. März scheitern wird.

Sollte dieser Fall eintreten, kündigt Römer auch für Salzgitter eine viel größere Streikmaßnahme an. Er sagt: „Sozial- und Erziehungsbranche in Salzgitter ist nicht so streikerprobt, wie beispielsweise die in Peine oder Braunschweig. Deswegen werden wir viel mehr dafür werben, die Arbeit niederzulegen.“ Alle Beschäftigten in Salzgitter, die über den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) bezahlt würden, könnten dem Aufruf der Gewerkschaft folgen. Salzgitter ist hier laut Römer in einer besonderen Situation. Denn nicht alle Beschäftigten würden nach diesem Vertrag bezahlt werden. Trotzdem gehe der Komba-Vorsitzende davon aus, dass die Einschränkungen viel größer werden. Auch die Gewerkschaft Verdi hatte Mittwoch zum Streik aufgerufen – in Braunschweig. Laut Verdi haben bei der zentralen Veranstaltung mehr als 500 Erzieher, Sozialarbeiter, Sozialpädagogen und Haushaltskräfte aus den sozialen Einrichtungen teilgenommen – darunter auch einige aus Salzgitter.

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