Salzgitter. Mit einem halben Herz und einer seltenen Krankheit kämpft der kleine Luis um sein Leben. Wie Salzgitteraner ihm jetzt helfen können.

Luis lernt gerade schreiben und interessiert sich für Tiere, wie viele andere Vierjährige. Anders als andere Kinder in seinem Alter hat er schon einiges durchgemacht. Denn Luis wurde mit einem halben Herzen geboren. Deshalb hat der kleine Junge schon drei große Herzoperationen hinter sich, doch dann kam die Diagnose „Eiweißverlierende Enteropathie“ dazu.

Durch die lebensbedrohliche Krankheit verliert er Eiweiß über seinen Darm, häufig Atemnot und Wasserablagerungen im Bauch. Die meisten Kinder, die daran leiden, sterben laut einem Medien-Artikel früh. Doch Luis könnte eine lebenserhaltende Behandlung in den USA machen – die sehr teuer ist und von der Krankenkasse nicht übernommen wird.

Pfandbon-Spenden in Salzgitteraner Supermärkten gehen an Luis

Der kleine Junge und seine Familie aus Bonn bekommen dafür jetzt Unterstützung aus Salzgitter. In der Rewe- und Edeka-Center-Filiale in Salzgitter-Bad und im Mein Real in Lebenstedt und Thiede können Kunden ihre Pfandbons für Luis’ Behandlung spenden. Der Salzgitteraner Dincer Dinc hat die Aktion organisiert, die seit Montag für die nächsten zwei Monate laufen soll.

„Meine eigenen Kinder haben mich dazu inspiriert“, sagt Dinc. Normalerweise erhielten sie das Pfandgeld von ihm, doch nachdem sie von Luis erfahren hatten, wollten sie ihm das Geld spenden, berichtet der Vater.

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Vom schweren Schicksal des kleinen Jungen habe er auf einer sozialen Plattform für Mitarbeiter der deutschen Post gehört. „Als Vater von zwei Kindern habe ich versucht, mich für eine Sekunde in die Haut des Vaters von Luis zu versetzen“, berichtet Dinc. Luis’ Vater habe nämlich ein Video auf der Plattform geteilt, in dem er um Spenden für sein Kind bat. „Dieser kleine Junge kämpft wirklich wie ein Löwe um sein Leben“, sagt Dinc, „jedes Kind hat eine Chance verdient, zu leben.“

Viele möchten Luis schon unterstützen. Das Awista-Team aus Salzgitter habe am Freitag 350 Euro für Luis’ Behandlung gespendet, berichtet Dinc. Eine Kampagne, um Spenden zu sammeln, habe auch die Niederlassung der Deutschen Post in Magdeburg gestartet. „Letztens hatte ich auch einen Brief mit 20 Euro für Luis in meinem Briefkasten“, sagt der Salzgitteraner.

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Fontanherzen-Verein sammelt Spenden auf Website

Auf der Website „betterplace.org“ können Spendenwillige den Vierjährigen auch unterstützen. Bereits mehr als 250.000 Euro konnte der Verein Fontanherzen sammeln. Insgesamt sind 499.900 Euro nötig. Davon soll Luis’ Familie nicht nur seinen Flug und die Behandlung bezahlen können: „Alles, was übrig bleibt, wird für Forschungszwecke in Deutschland verwendet“, sagt Dinc.

Durch die Spenden aus Salzgitter könne die Stadt ein starkes Signal senden, findet der Familienvater. Auch seine beiden Söhne, Deymen und Melvin, sammeln fleißig Geld für Luis: Am 22. Dezember wollen sie im Restaurant „Bennos feine Kost“ ein paar Weihnachtslieder spielen und ihre Gewinne für die Behandlung des kranken Kindes spenden.