Salzgitter. Vom Azubi über den Leiharbeiter bis zur Fachkraft: Alle erhalten die Inflationsprämie in voller Höhe. Betriebsrat: Wollten nicht differenzieren.

Frohe Kunde kurz vor Weihnachten für die Beschäftigten der Salzgitter AG: Wie der Betriebsrat mitteilte, erhalten die rund 24.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Konzerns eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1000 Euro netto. Sie komme mit der Entgeltabrechnung im Januar 2023.

Hasan Cakir, Betriebsratsvorsitzender der Salzgitter Flachstahl GmbH und Vorsitzender des Konzernbetriebsrates der Salzgitter AG
Hasan Cakir, Betriebsratsvorsitzender der Salzgitter Flachstahl GmbH und Vorsitzender des Konzernbetriebsrates der Salzgitter AG © Bernward Comes

Auch Teilzeitkräfte, Leiharbeitnehmende, Auszubildende und Dual Studierende bekommen die Prämie in voller Höhe. „Es war uns wichtig, dass wir zwischen den Beschäftigtengruppen nicht differenzieren“, erklärte Hasan Cakir, Betriebsratsvorsitzender des Stahlherstellers. Der solidarische Gedanke solle dadurch gefördert werden.

Salzgitter verdient das Doppelte im Vergleich zum Vorjahr

Die Stahlbranche einigte sich schon Mitte Juni auf einen neuen Tarifvertrag – damals gab es noch gar nicht die Möglichkeit für Arbeitgeber, bis zu 3000 Euro abgaben- und steuerfreie Inflationsausgleichsprämie an Mitarbeitende auszuzahlen. Der Tarifabschluss von Juni sah aber eine Entgeltsteigerung um 6,5 Prozent bei einer Laufzeit von 18 Monaten vor.

„Außergewöhnliche Gewinne erfordern außergewöhnliche Sonderzahlungen“, fanden aber die Betriebsräte in Salzgitter nun, denn „wir spüren mittlerweile alle die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine in unseren Portemonnaies“, hieß es in einem Aushang an die Beschäftigten. Die Salzgitter AG hatte ihren Gewinn in den ersten neun Monaten dieses Jahr dank steigender Stahlpreise am Markt auf knapp 950 Millionen Euro verdoppelt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

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Die etwa 5000 Beschäftigten des Salzgitter-Konzers, für die der Tarif der Metall- und Elektroindustrie gilt, erhalten laut Tarifabschluss von Ende November sogar die volle Prämie in Höhe von 3000 Euro, in zwei Tranchen à 1500 Euro. Die zusätzliche Prämie durch den Konzern Salzgitter AG erhalten sie dennoch auch, müssen diesen allerdings versteuern.