Salzgitter-Salder. 1200 Werke aus 50 Jahren werden zum Jubiläum der Gruppe im Schloss Salder ausgestellt. Was es zu sehen gibt und ob sich ein Besuch lohnt.

Der festlich mit Kerzen beleuchtete Eingang wies Fotofreunden und Fans der legendären Fotoarbeitsgemeinschaft ATELIER 70 am Dienstagabend den Weg: Von dem mit Besucherfahrzeugen überfüllten Schlosshof in die Galerie der Städtischen Kunstsammlungen Schloss Salder in Salzgitter.

Was es in der Ausstellung in Salzgitter zu sehen gibt

Dort erwartet Interessierte noch bis Sonntag, 18. Dezember, mit 1200 Fotografien beeindruckende Fotokunst und auch eine bildliche und fototechnische Zeitreise durch die vergangenen fünf Jahrzehnte. In einem Rundgang erlebt der Betrachter zunächst die ersten, damals noch analogen Fotografien aus dem Gründungsjahr der Arbeitsgemeinschaft, 1970, als Urschrei der damaligen Gesellschaft. Fortgeführt durch die Jahrzehnte erreicht der Rundgang 2005 die Digitalfotografie und in den jüngsten Abschnitten auch die „Neuzeit“ mit der Bildbearbeitung. Als Werkschau erlebt der Betrachter eine ganz besondere Zeitreise der noch heute aktiven Gemeinschaft. Sie zeigt nicht nur die Entwicklungsgeschichte des ATELIER 70, sondern auch die lebendige Evolution von Fotografie, künstlerischen Schwerpunkten und Themen.

Mehr Nachrichten aus Salzgitter und Umgebung lesen Sie hier:

Den Besucher erwarten großformatige Fotografien, Lichttunnel, Riesenplakate mit prämierten Fotografien, Zeitleisten mit historischen Informationen sowie im Kabinett der Galerie ein überdimensionales Tetraptychon (vierteiliges Werk) mit Salzgitter-Motiv des Fotografen Karl-Heinz Henne. 1200 Fotografien von 95 Fotografinnen und Fotografen hatten mit ihren Werken zu der gezeigten Fotovielfalt beigetragen.

Die Vorbereitung hat auch aufgrund von Corona fünf Jahre gedauert

Allein die Zusammenstellung der so sehenswerten Jubiläumsausstellung hatte drei plus zwei Jahre gedauert. So beschrieb Andreas Parke, der Leiter der Arbeitsgemeinschaft und Laudator des Abends, die Planung und die Verzögerung durch Corona. Erste Planungen, die mit Blick auf das 50. Jubiläumsjahr 2020 bereits 2017 begonnen hatten, zogen sich durch die Pandemie um weitere zwei Jahre hin. In den letzten Wochen der Vorbereitungen hatte die Pandemie den ursprünglich angesetzten Eröffnungstermin ausgebremst, der nun mit zweijähriger Verspätung etwa 200 Fotokenner aus Salzgitter, seinem Umland, aber auch aus Hannover und Gotha in Salder zusammenführte. Über all dem wachte mit leuchtenden Augen der Gründungsvater und langjährige Leiter der Gruppe, Joseph Röther, von einem besonderen Foto. Unerwartet war er im September dieses Jahres verstorben und konnte die Eröffnung dieser Ausstellung nicht mehr miterleben. Einige seiner Familienmitglieder reihten sich als Gäste in die Besucherscharen ein.

Ein Besuch der Ausstellung lohnt sich

Fotografie ohne Ende“ – passender könnte der Titel der Jubiläumsausstellung nicht gewählt sein. Jeder Betrachter wird in den 1200 Werken unterschiedlicher Formate sein Lieblingsmotiv finden, in einer Themenflut von Porträts, Landschaftsfotografie und zeitgenössischer Fotokunst. Fotografie ist so unglaublich vielseitig. Das analog Machbare wird gezeigt und ebenso die Möglichkeiten der modernen Fotografie als Herausforderungen. Es ist eine Ausstellung, die auch zum Wiederkommen auffordert. Zu einem zweiten oder vielleicht sogar dritten Besuch, denn die Kunst der Fotografie ist ebenso vielseitig wie unendlich.