Salzgitter-Bad. Die Spielzeit 2022/2023 in der Kniki hat begonnen – Wir sprechen mit dem Vorsitzenden Wolfgang Pozzato über alle Highlights

„50 Prozent ist das neue Ausverkauft.“ So lautet unter den Kulturschaffenden in Salzgitter im Moment das Motto, wie Wolfgang Pozzato, Vorsitzender der Kleinkunstbühne Salzgitter, sagt. Die Corona-Pandemie hat die Kleinkunst in der Stahlstadt gebeutelt. „Im Durchschnitt kommen nur noch ein Drittel der Leute zu unseren Veranstaltungen, im Vergleich zu vor der Pandemie“, sagt Pozzato. Auch die Integration von Veranstaltungen der Kleinkunstbühne in den diesjährigen Kultursommer hat an den geringen Zuschauerzahlen nichts geändert. „Zu The Magic of Queen kamen gerade einmal 400 Zuschauer. Wir hätten mindestens 1000 gebraucht, um keine Verluste zu machen“, erklärt der Vorsitzende. Warum die Zuschauerzahlen so niedrig sind, kann auch er sich nicht wirklich erklären.

Florian Schroeder präsentiert sein brandneues Programm exklusiv am 3. Dezember.
Florian Schroeder präsentiert sein brandneues Programm exklusiv am 3. Dezember. © Privat | Kleinkunstbühne

Auch das Programm für 2022/23 ist nicht ganz so angelaufen, wie die Kleinkunstbühne sich das gewünscht hätte. Zu farfarello kamen nur 50 Zuschauer. Früher habe die Band um die 180 Zuschauer gezogen. Pozzato blickt daher eher vorsichtig auf die kommende Saison, wie er sagt. Trotzdem hat die Kleinkunstbühne keine Mühen gescheut, um auch für diese Saison spannende Künstlerinnen und Künstler in die Kniestedter Kirche einzuladen. Wer 2022 nach Salzgitter-Bad kommt, sehen Sie hier.

ONKeL FISCH wollen am 30. September in der Kniki der Wahrheit auf den Grund gehen.
ONKeL FISCH wollen am 30. September in der Kniki der Wahrheit auf den Grund gehen. © Privat | Kleinkunstbühne

9. September Zucchini Sistaz

Sommer, Sonne, Swingmusik – mit ihrem neuen Programm „Tag am Meer“ versprechen die Zucchini Sistaz eine kurzweilige Konzertreise gen Küste. Mit sirenenhaft anmutendem Satzgesang rudern die drei sonnigen Gemüter weit hinaus in die Gezeiten der Unterhaltungsmusik. Elegant und erfrischend tauchen die Ausnahmedamen des deutschen Jazzschlagers nach der einen oder anderen musikalischen Perle, fischen im Grünen der Musikgeschichte und heben versunkene Schellack-Schätzchen. Mit im Gepäck haben sie wie immer Gitarre, Kontrabass, Trompete und Kinkerlitzchen, um ihren zeitgemäßen Sound im Stil der 20er - 60er Jahre zu begleiten.

Zydeco Annie & Swamp Cats entführen am 22. September nach New Orleans.
Zydeco Annie & Swamp Cats entführen am 22. September nach New Orleans. © Privat | Kleinkunstbühne

22. September Zydeco Annie

Zydeco Annie & Swamp Cats ist Deutschlands Aushängeschild für die Cajun- und Zydecomusic aus Louisiana. Anja Baldauf alias Zydeco Annie stammt aus einer Akkordeonfamilie, seit frühester Kindheit ist das Akkordeon ihr täglicher Begleiter. Ihr Spiel ist so facettenreich wie das Leben selbst, in New Orleans hat sie sich verliebt, in unendliche Sehnsucht und sprühende Lebensfreude und verbindet dies mit ihrer Ernsthaftigkeit des Musizierens und ihrer Liebe zum Instrument zu einem grandiosen Ganzen.

30. September ONKeL FISCH

In der gesamten Geschichte der Menschheit ist nichts so umkämpfte die Wahrheit. Gerade wer in der Politik die Meinungshoheit oder das Narrativ beherrscht, hat die Wahrheit für sich gepachtet. Und viele, die die Wahrheit suchen, wollen sie in Wahrheit nicht wahr haben. Auf dem Pfad der satirischen Erleuchtung schauen Markus Riedinger und Adrian Engels von ONKeL fISCH sogar hinter die Wahrheit. Subjektiv, objektiv und Dativ. Hauptsache tief. Und Lustig. Das ist nichts als die Wahrheit – und gesungen und getanzt wird auch.

Lucy van Kuhl sitzt am 26. November in Salzgitter-Bad zwischen zwei Stühlen.
Lucy van Kuhl sitzt am 26. November in Salzgitter-Bad zwischen zwei Stühlen. © Privat | Kleinkunstbühne

15. Oktober Achim Amme

Grundlage für die Lesung im ersten Teil des Abends ist die von Philip Norman geschriebene John Lennon Biographie. Der Autor und Schauspieler Achim Amme liest daraus und beweist das nötige Fingerspitzengefühl in seiner Auswahl der Texte. Hierbei wird er im Wechselspiel und passend zum Erzählten für mehrere Stücke von der Band The Beatles Connection begleitet. Amme ist übrigens der einzige in Deutschland lizenzierte Leser, der die Biografie öffentlich lesen darf.

12. November Nikita Miller

Nikita Miller bezeichnet sich selbst als comedic Storyteller. Seine Erzählungen porträtieren Nikitas Jugend, gefärbt von russischen Einflüssen und zahlreichen unfassbaren Erlebnissen. Kabarettist Dieter Nuhr sagt über ihn: „Nikita Miller macht etwas, was ich noch nie gesehen habe: Er erzählt witzige Geschichten, die sich aber nicht von Pointe zu Pointe hangeln und gerade deshalb lustig sind. Sein Vortrag hat Tiefe und Authentizität. Die Texte bewegen den Zuschauer, und man hört gerne und gespannt, ja geradezu gefesselt zu. Das ist eine völlig eigene Form von Alltagssatire. Ich bin begeistert!“.

26. November Lucy van Kuhl

Wir sind oft dazwischen. Pasta oder Pizza? Samsung oder Apple? Welchen Handy-Vertrag bei den vielen Angeboten? Bleibe ich bei meinem Partner oder will ich etwas Neues? Als Sklaven unserer Zeit hetzen wir von Termin zu Termin, schieben manchmal Menschen und Hamburger einfach so dazwischen. Lucy van Kuhl zeigt in ihrem neuen Programm, dass der „Dazwischen“-Zustand etwas Aufregendes hat. Schließlich befinden wir uns alle im „Dazwischen“ zwischen Geburt und Tod, das man Leben nennt. Auf ihre humorvoll-nachdenkliche Art erzählt und besingt Lucy van Kuhl Situationen aus dem Leben.

Russische Einflüsse und viel Comedy gibt es von Nikita Miller am 12. November in der Kniki.
Russische Einflüsse und viel Comedy gibt es von Nikita Miller am 12. November in der Kniki. © Privat | Kleinkunstbühne
Achim Amme liest mit the Beatles Connection am 15. Oktober aus der Biografie von John Lennon.(Archiv)
Achim Amme liest mit the Beatles Connection am 15. Oktober aus der Biografie von John Lennon.(Archiv) © Rüdiger Knuth | Rüdiger Knuth

3. Dezember Florian Schroeder

Florian Schroeder präsentiert seinen brandneuen Jahresrückblick „Schluss Jetzt!“ in Salzgitter als Vorpremiere. Schroeder analysiert, kommentiert und parodiert. Von der großen Politik bis zu den kleinen Alltagsereignissen. Zwölf Monate in zwei Stunden – schnell, lustig, böse und keine Sekunde langweilig. Schroeder verspricht Satire, Comedy und jede Menge Spaß. So könne man einen Abend lang über den Wahnsinn eines ganzen Jahres lachen. Denn Schroeder sei ein Typ, der für sein Publikum kämpft: mal mit Florett, mal mit Hammer, aber immer auf den Punkt.