Frauenhaus Salzgitter: Wir helfen auch während der Pandemie!

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Bisher schlägt sich die räumliche Enge in vielen Familien aufgrund der Corona-Einschränkungen nicht in einer erhöhten Inanspruchnahme des Frauenhauses nieder.

Bisher schlägt sich die räumliche Enge in vielen Familien aufgrund der Corona-Einschränkungen nicht in einer erhöhten Inanspruchnahme des Frauenhauses nieder.

Foto: Symbolfoto: Maja Hitij / picture alliance / dpa

Lebenstedt.  Erhöhte Fallzahlen bei häuslicher Gewalt sind bisher nicht bekannt. Das Frauenhaus steht mit Rat und Tat bereit.

Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, finden auch in Zeiten der Corona-Krise Schutz und Hilfe im Frauenhaus der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Salzgitter. Und: „Wir haben freie Plätze“, betont Salzgitters Awo-Geschäftsführer Ulrich Hagedorn.

Jede Frau, die sich aufgrund von Gewalt durch Partner, Geschwister oder Eltern in einer akuten Notlage befinde, könne das Frauenhaus telefonisch Tag und Nacht erreichen. Sollte es belegt sein, finde sich ein Platz in einem der umliegenden Frauenhäuser. „Das gilt auch für den Fall, dass eine Gefährdung durch den Täter nicht ausgeschlossen werden kann.“

Auch eine Beratung durch die Mitarbeiterinnen des Frauenhauses sei weiterhin möglich. Für Betroffene, die sich aufgrund eines Corona-Verdachts oder einer Diagnose in häuslicher Quarantäne befänden, gebe es Plätze im Frauenschutzhaus Wolfenbüttel, schildert Hagedorn. In Salzgitter selbst sei das aufgrund der räumlichen Gegebenheiten nicht möglich.

Dass es aufgrund beengter Verhältnisse infolge der Kontaktbeschränkungen durch die Corona-Pandemie zu mehr Fällen häuslicher Gewalt kommen könnte, war allseits befürchtet worden. Bisher sieht das Frauenhaus in Salzgitter dafür aber keine Anzeichen. „Wir haben bislang nicht mehr Anfragen als vor Beginn der Corona-Pandemie“, erklärt Hagedorn.

Auch beim Amtsgericht Salzgitter verzeichnet man keine bemerkenswerte Steigerung von Meldungen häuslicher Gewalt seitens der Polizei oder Fällen von Kindeswohlgefährdung, erklärt Sprecherin Andrea Mönikes. Allerdings seien beispielsweise Vernachlässigung oder Gewalt gegen Kinder derzeit teilweise schwerer festzustellen, weil der Blick in die Familien verstellt ist. Denn weil Schulen und Betreuungseinrichtungen geschlossen sind, entfällt die Möglichkeit, dass aufmerksame Lehrer oder Erzieher solche Fälle melden. Jeder Bürger sollte sich also – wie bisher – seiner Verantwortung bewusst sein und Beobachtungen an die Behörden weitergeben, sagt Mönikes.

Die Polizei selbst will nun ihre Statistiken zum Thema häusliche Gewalt noch einmal genau analysieren, um beispielsweise Vergleiche zum Vorjahreszeitraum ziehen zu können. Die Ergebnisse lagen bis Redaktionsschluss noch nicht vor.

Die Mitarbeiterinnen des Frauenhauses helfen auch bei der Klärung der finanziellen Situation, bei der Wieder-/Neu-Beschaffung von Papieren und persönlichen Sachen, im Umgang mit Ämtern und Behörden, bei Erziehungsfragen, bei der Wohnungssuche oder der Rückkehr in die ehemalige Wohnung, bei der Bewältigung des Alltags, der Aufarbeitung von Gewalterfahrungen oder auch Fragen bezüglich einer Trennung und Maßnahmen nach dem Gewaltschutzgesetz.

Das Frauenhaus Salzgitter ist unter 05341 13033 zu erreichen.

Auch das BZV-Medienhaus hat eine Plattform geschaffen, auf der Menschen Tipps, Orientierung und Nachbarschaftshilfe finden können – und auf der sich der lokale Einzelhandel mit seinen Corona-Angeboten präsentieren und vernetzen kann. Zu finden ist „Gemeinsam stark“ unter www.salzgitter-zeitung.de/gemeinsamstark/

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