Gustedt. Ortsheimatpfleger Hans-Joachim Lüer hat ein Herz für die Vergangenheit, historische Verstrickungen und generell für die Geschichte Gustedts.

„Dabei habe ich früher in der Schule nie was mit dem Fach Geschichte am Hut gehabt. Das fand ich sogar ziemlich langweilig.“ Und bei der Erinnerung muss er selber schmunzeln. Irgendwann aber war der Knoten dann bei ihm geplatzt: Hans-Joachim Lüer entdeckte für sich, wie spannend regionale Geschichte sein kann. Nicht die von schon lange toten Königen, vergessenen Konzilen und verlorenen Kreuzzügen, sondern jene, die das Leben der Menschen im eigenen Ort, ihr Handeln und ihre Gedanken prägte. Er wurde Ortsheimatpfleger.

Das ist inzwischen 45 Jahre her. Eine Zeitspanne, in der Hans-Joachim Lüer nicht nur die Vergangenheit pflegte, sondern auch die Zukunft lebte, immer wieder Zeitzeugen befragte und Veränderungen im Dorf dokumentierte. Auf diese Art entstanden drei Bücher, die er als „Ortschronik von Gustedt“ zusammenführte. Dabei befasste sich sein erster Band der Chronik (2016) mit dem Erzbergbau Haverlahwiese (1933 – 1982), die Auswirkungen auf den Ort Gustedt und die noch heute sichtbaren Veränderungen im Landschaftsbild. „Für am Bergbau interessierte Menschen ist das ein unglaublich informatives Buch“, betont er. Herausgegeben hat er es im Selbstverlag. Einige Restexemplare sind noch erhältlich.