Salzgitter. Der 31-Jährige wird zu einer elfmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt. Er soll sich für eine Trennung gerächt haben.

Niemand sah ihn, wie er die Radmuttern löste. Es gibt keine Spuren. Staatsanwaltschaft und Pflichtverteidigerin hatten mangels Beweisen auf Freispruch plädiert – doch zwei Schöffen und eine Berufsrichterin am Amtsgericht Salzgitter sprachen den 31-jährigen Angeklagten am Montag schuldig.

Sie sahen es aufgrund von Indizien als erwiesen an, dass der Mann am Nachmittag des 13. Juli 2018 alle fünf Schrauben am linken Vorderreifen des Autos einer 54-Jährigen löste. Er wollte einen Unfall herbeiführen, befand das Schöffengericht und verhängte eine Bewährungsstrafe von elf Monaten wegen eines versuchten gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, versuchter Körperverletzung und zweier Verstöße gegen das Gewaltschutzgesetz. Sein Motiv: Er soll die Halterin des Autos für das Ende seiner Beziehung zu deren Bekannter verantwortlich gemacht haben, glauben die Richter. Sie hatte ihre Freundin darauf aufmerksam gemacht, dass der Angeklagte während ihrer Beziehung ein Profil bei einem Datingportal unterhielt. Daraufhin soll er ihr gedroht haben.