Salzgitter. Die Forderung der FDP, weitere Industriegebiete in Salzgitter auszuweisen, sorgte intern für Ärger. Einer der bekanntesten Mitglieder trat aus.

Der Streit um die Forderung der FDP, ein weiteres Industriegebiet nordöstlich von Üfingen auszuweisen, hat nicht nur für Spannungen beim Kreisparteitag und für Proteste der Bürgerinitiative geführt. Bekannte Mitglieder wie der im betroffenen Gebiet lebende frühere Braunschweiger Kripochef und Ex-Landtagskandidat der Liberalen, Ulf Küch, der zeitweise gar als OB-Kandidat im Gespräch war, zogen enttäuscht die Reißleine und traten aus.

Gerade mal drei Jahre hat sich der Sauingen in der Kommunalpolitik engagiert, jetzt ist Schluss. „Ich habe mein Parteibuch zurückgegeben, da ich die Form des Umganges und des Führungsstiles in dem kleinen FDP-Kreisverband Salzgitter seit langem kritisiere, nun aber nicht mehr akzeptiere“, erklärte er gegenüber unserer Zeitung. Vor allem während des mitunter von harschem Tonfall geprägten Kreisparteitags, bei dem etwa das streitbare Parteimitglied Justus Becker unwidersprochen in AfD-Nähe gerückt werden konnte, habe er Toleranz und Offenheit vermisst, sagte Küch. In einer Brandrede hatte er vehement davor gewarnt, die Diskussion um das gescheiterte interkommunale Industrie- und Gewerbegebiet („Inge“) erneut aufflammen zu lassen. Küch warnte die damaligen Parteifreunde vor „politischem Selbstmord“ – vergeblich. Am Ende stand er fast allein da: 15 Mitglieder stimmten für den Industriegebiets-Antrag, nur 4 lehnten ab.