Osterlinde. Der Reichskanzler schenkte 1875 seinem Verehrer Albert Schwerdtfeger fünf Pflanzen. Eine ist mittlerweile gefällt worden.

Eichen sind majestätische Bäume. Im pittoresken Örtchen Osterlinde gibt es vier zauberhafte Ecken, in denen sich der Besucher unter das schützende Laubdach einer Eiche stellen kann. Eigentlich sollte man in Osterlinde ja eher Linden in jeder Straße vermuten, aber Otto von Bismarck hat nun einmal Eichen geschickt.

Bismarck? Der Bismarck? Oh ja! Einst lebte in Osterlinde nämlich die Familie Schwerdtfeger, genau genommen seit 1692. Schwerdtfegers waren Landwirte und besaßen einen großen Ackerhof. Am 21. Dezember 1842 wurde Albert Schwerdtfeger geboren. Ab 1870 war er Abgeordneter im Landtag des Herzogtums Braunschweig. „Und er war ein großer Verehrer von Bismarck“, erzählt Ortsheimatpflegerin Hanna-Lore von Barany. Tatsächlich hatte es der Reichskanzler dem Osterlinder so sehr angetan, dass Schwerdtfeger im Jahr 1875 zu Bismarcks 60. Geburtstag nach Berlin fuhr, dort dem Reichskanzler im Namen der Gemeinde gratulierte, die Hand schüttelte – und wieder nach Hause reiste. „Er wird sehr stolz gewesen sein“, glaubt Hanna-Lore von Barany.