Watenstedt. Vier Mitarbeiter fechten die Betriebsratswahl erfolgreich an - sie erhalten Kündigungen.

Der Betriebsrat der Salzgitter Flachstahl kommt nicht zur Ruhe. Die Wahl der Arbeitnehmervertretung bei der Salzgitter-Tochter mit 6000 Mitarbeitern im März warf schon monatelang ihre Schatten voraus. Eine zweite Kandidatenliste in Konkurrenz zur IG Metall wurde angekündigt – kam aber letztlich nicht zustande. Stattdessen einigten sich die Kandidaten rund um das amtierende Betriebsratsmitglied Adnan Köklü auf eine gemeinsame Liste mit der Gewerkschaft. An den Verhandlungen war auch Hans-Jürgen Urban beteiligt – Mitglied im Bundesvorstand der IG Metall und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats bei der Salzgitter AG.

Bei der Personenwahl schaffte es dann keiner der Kandidaten aus dem Dunstkreis der Freien Liste in den Betriebsrat. Weil sie Beeinträchtigungen und mögliche Manipulationen ausmachten, ließen vier Mitarbeiter des Unternehmens die Wahl vom Arbeitsgericht Braunschweig überprüfen. Kurz danach erhielten alle vier die Kündigung vom Unternehmen. Die Vier klagen über Versuche der Beeinflussung und über Druck, der auf sie ausgeübt wurde, die Anfechtung zurückzuziehen.