Gebhardshagen. . Die Pförtnerstube musste als Gefängnis für die Burg Gebhardshagen herhalten, war dafür aber denkbar ungeeignet.

Wer als Besucher vor dem Tor der Wasserburg Gebhardshagen steht, atmet 900 Jahre Geschichte. So alt ist das Gemäuer, das einst als Befestigungsanlage auch abschrecken sollte. Auch heute macht die rechts vom Tor gelegene Pförtnerstube mit ihrer verbarrikadierten Fensteröffnung keinen besonders einladenden Eindruck.

Kein Wunder: „Ein Raum der Pförtnerwohnung diente früher gleichzeitig als Gefängnis“, lüftet Reinhard Försterling, Ortsheimatpfleger von Gebhardshagen, das Geheimnis des kleinen Raumes bei der Tordurchfahrt. Ein richtiges Gefängnis hatte Gebhardshagen nicht, obwohl das offenbar durchaus notwendig gewesen wäre. So ist in einem Bericht aus den Kammerakten von Gebhardshagen von 1730 zu lesen: „Demnach die Notdurft es erfordert, dass zur sicheren Aufbehaltung der Capital-Delinquenten zwey Criminal-Gefängisse auf dem Fürstlichen Amte Gebhardshagen, woselbst dergleichen bisher nicht vorhanden gewesen, angelegt werden.“