Salzgitter. Eine Erpressungsmasche tritt in Salzgitter auf. Männer werden nach vermeintlichem Pornokonsum bedroht, dass intime Videos von ihnen verbreitet werden.

Die Drohung ist kaum zu übersehen: „Dein Ruf steht auf dem Spiel!!“ Schon in der Betreffzeile der E-Mail wird Michael Meier (Name geändert) die vermeintliche Brisanz der Situation vor Augen geführt. Unbekannte wollen den Salzgitteraner erpressen. Er soll von der Kamera seines eigenen Computers gefilmt worden sein, wie er sich beim Besuch einer Porno-Seite im Internet selbst befriedigte. Per Schadsoftware wollen die Erpresser den Rechner übernommen haben. Zahlen die Adressaten nicht binnen drei Tagen 500 Euro in der Kryptowährung Bitcoin, dann würde der Film-Mitschnitt an Freunde und Verwandte gesendet und auf einschlägigen Internetseiten verbreitet.

Dieser neuen Masche von Cyberkriminellen begegnen die Ermittler der Salzgitteraner Polizei immer häufiger, berichtet Hauptkommissar Stefan Brammer (51). Vier solcher Fälle hat er in den vergangenen zwei Wochen auf den Tisch bekommen. Es handelt sich um den Versuch, per massenhaft verschickter Spam-Mails Eingeschüchterte und Gutgläubige zur Zahlung zu bewegen. Dabei scheint es sich um eine Drohung ohne echte Substanz zu handeln, sagt Brammer: Denn diese angeblichen Videoaufzeichnungen scheinen nicht zu existieren.