Urlaub auf Mauritius ist teuer. So lässt sich der Sonnenurlaub am Palmenstrand günstiger erleben.

Auf Mauritius ist der Himmel nicht einfach irgendwie blau. Er ist azurblau am Morgen und strahlend blau

am Mittag. Und da ist das Blau des Meeres rund um die Insel im Indischen Ozean. Über den Korallenriffen nimmt das Wasser ein intensives Türkis an, an tiefen

Stellen einen Azurton und bei Bewölkung ein eindringliches Graublau.

Die Reise ins Blaue hat ihren Preis. Mauritius ist teuer. Doch es geht auch anders. Vielerorts kann man recht günstig in netten Gasthäusern wohnen, es gibt Apartments für Selbstversorger. Und es lässt sich bei den Ausflügen sparen, wenn man die Insel auf eigene Faust erkundet.

Der Osten von Mauritius wird von großen Hotelkomplexen dominiert. In Grand Baie im Inselnorden lässt sich günstiger und authentischer unterkommen. Die Region ist bei den Einheimischen beliebt wegen ihrer Bars und Clubs. Wer es beschaulich mag, kann sich in einem Gasthaus am Ortsrand in Richtung Pointe aux Canonniers einmieten.

Ein Bier für 50 Cent und noch ein paar Bananenchips dazu

Unten am Wasser findet abends und an den Wochenenden das Leben statt: Hier stehen die Männer vor Sonnenuntergang an der Kaimauer und werfen die Angeln aus. Dazu dudeln kitschige Liebeslieder aus einem Gettoblaster. Die Alten sitzen schwatzend auf Plastikstühlen und kommentieren den Fang. Kinder fahren auf ihren Rädern vorbei.

Dem kleinen, teils etwas baureifen Weg lässt sich über Kilometer folgen. Aber am meisten Spaß macht es, sich in einem der kleinen Supermärkte ein kühles Bier zu kaufen und sich an einer belebten Ecke zu den Menschen zu gesellen. Kosten: 50 Cent fürs Bier – und am besten noch 40 Cent für Bananenchips mit Chili drauflegen.

Touristen werden hier, wie auf der gesamten Insel, durchaus freudig, aber unaufdringlich im Vorbeigehen gegrüßt. „Wir leben vom Tourismus, er gehört einfach dazu, aber wir drängen uns den Menschen nicht auf“, sagt Reiseführer Sameer Takun.

Weiter östlich, im Stadtzentrum von Grand Baie, starten jeden Morgen die Katamarantouren. Bis zu zehn Boote fahren in Kolonne raus aufs Meer. Mittagessen, Getränke und – je nach Boot – viel Partylaune inklusive. Es geht in rund eineinhalb Stunden vorbei an der Felseninsel Gunners Coin zu den unbewohnten Eilanden Ile Plate und Ile Gabriel für einen Badeaufenthalt. Kosten für einen Tagesausflug: 90 Euro pro Person bei einer Gruppenfahrt.

Mit etwas Glück und je nach Saison lassen sich bei teils hohem Wellengang Wale oder Delfine entdecken – und ein extra Ausflug dafür einsparen. Segeln ist auf Mauritius Nationalsport und für Touristen eine gute Ausflugsoption. An wechselnden Orten auf der Insel finden regelmäßig Regatten statt. Drumherum entwickelt sich oft ein kleines Volksfest mit kulinarischen Angeboten.

Wer beim Schnorcheln aus der Nähe die Korallen bestaunen will, sollte zur Blue Bay fahren. „Der schönste öffentliche Strand der Insel“, findet Takun. Viele Hotels organisieren Tagestouren zur Blue Bay. Für fünf Euro lässt sich auch spontan mit einem der Glasbodenboote durch die Bucht schippern. Tipp: den Bootsführer um einen kurzen Stopp zum Schnorcheln bitten.

Eine weitere Hauptattraktion auf Mauritius ist der Pamplemousses Botanical Garden im Norden. Es ist die älteste Anlage dieser Art auf der Südhalbkugel. Ein Abstecher zum Gehege der Riesenschildkröten in der Parkmitte lohnt sich. Rund fünf Euro kostet der Eintritt zum Garten. Unweit des Botanischen Gartens liegt Aventure du Sucre, ein spannend gestaltetes Museum zur Geschichte der Besiedlung der Insel und ihrem Hauptprodukt Zuckerrohr. Die Ausstellung endet in einem Zucker- und Rum-Tasting. Der Preis: insgesamt zehn Euro.

Während sich ein Mietwagen nur eingeschränkt empfiehlt (Linksverkehr!), ist eine Taxitour eine gute Alternative. In der Hauptstadt Port Louis gehört neben einem Bummel durch die Markthallen ein Besuch der berühmten Briefmarken dazu: Im Blue-Penny-Museum sind die berühmte „Blaue Mauritius“ und ihre orangefarbene Schwester von 1847 zu sehen.

Mauritius hat auch eine herrlich grüne Bergwelt zu bieten. Einen spektakulären Ausblick auf den Berg Le Pouce hat man von der ehemaligen Kolonialvilla Eureka im Ort Moka, die einen Einblick in die Geschichte vermittelt. Sie ist mit Originalmöbeln aus dem 19. Jahrhundert eingerichtet.

Den Bergen fehlt es an markierten Wanderpfaden, und so wird aus Sicherheitsgründen eine Tour mit einem Führer empfohlen. Auf das Wahrzeichen der Insel, den 556 Meter hohen Berg Le Mourne Brabant, darf man auch gar nicht ohne lizenzierte Begleitung. „Es handelt sich um ein Weltkulturerbe“, erläutert Guide Yan. „Hier oben haben sich einst geflohene Sklaven versteckt und aus Verzweiflung auch in den Tod gestürzt.“

Je höher es geht, desto felsiger und karger wird die Landschaft. Doch die rund zweistündige Anstrengung bei schwüler Hitze für 35 Euro lohnt sich: Auf dem Weg, vor allem aber oben am Gipfelkreuz, wird einem die Schönheit der Insel noch einmal bewusst.