Braunschweig. Ehrenamtliche und Gäste kamen am Donnerstag im Braunschweiger Dom zur Verleihung des Gemeinsam-Preises zusammen. Im Medienhaus wurde gefeiert.

Die Verleihung des 20. Gemeinsam-Preises für ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement, eine Aktion unserer Zeitung in Kooperation mit dem Braunschweiger Dom, war ein Abend voller emotionaler Momente. Sowohl die Verleihung in dem imposanten Gebäude als auch der Empfang im Medienhaus, der im Anschluss mit zahlreichen Gästen gefeiert wurde – berührte.

Der Gewinner des ersten Preises, José Salguero, fasste es in seiner Videobotschaft treffend zusammen: „Ein Preis der Empathie, des Humanismus und der Hoffnung“ sei die Auszeichnung für ihn. Der 50-jährige Fußballer trainiert ehrenamtlich geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine und hilft ihnen so, beim Fußballspiel für ein paar Stunden die Sorgen des Kriegs zu vergessen. Sein Engagement hat nicht nur die Leserinnen und Leser unserer Zeitung berührt und sie für den Braunschweiger votieren lassen, sondern auch die Gäste im Dom. Chefredakteurin Kerstin Loehr würdigte das Engagement des Ehrenamtlichen mit den Worten: „Er tat dies mit der Besonnenheit eines Stoikers – mit dieser selbstbeherrschten Gelassenheit, die eben auch in schwierigen Situationen greift.“ Und fügt am Ende ihrer Laudatio an: „Kicken, um zu vergessen ist wohl der bisher größte Erfolg von José Salguero. Ein Erfolg, den er selbst mit dem kurzen, aber so treffenden Satz kommentiert hat: ,Sport verbindet, er braucht keine Sprache’.“

Stadtgesellschaft beim Empfang

Verbindend war beim Empfang im Medienhaus unserer Zeitung auch das Thema Ehrenamt. Bei Wein, Softdrinks, Fingerfood und Musik von DJ Jens Richwien kam die Stadtgesellschaft ins Nachdenken über die Bedeutung des Ehrenamtes. IHK-Präsident Tobias Hoffmann machte klar: „Ein Leben ohne Ehrenamt kann ich mir gar nicht vorstellen.“ Seit seiner Jugend sei der Maschinenbauer im Sportverein und an der Universität gemeinnützig aktiv gewesen. Auch sein jetziges Amt als Präsident der IHK sei ein Ehrenamt. Für ihn steht fest: „Es macht das Leben interessanter.“

Tim Schumacher, Geschäftsführer beim VfL Wolfsburg, lobte die stimmungsvollen Stunden im Dom und die Ehrung des bürgerlichen Engagements. Der 49-Jährige war in seinem Leben bereits vielfach engagiert. Er sagte: „Ich war zum Beispiel Elternvertreter in der Schule unserer Tochter. In der Kirche bin ich als ehrenamtlicher Musiker engagiert.“ Für den gebürtigen Bayreuther sei das Ehrenamt ein sehr wichtiger Eckpfeiler der Gesellschaft.

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Tatjana Biallas, Geschäftsführerin von Funke Medien Niedersachsen, freute sich über die 20. Verleihung des Gemeinsam-Preises und dem Empfang im Medienhaus. „Mich macht es sehr stolz, dass wir damit eine so lange Tradition haben. Es ist eine tolle Veranstaltung, mit einer großen Vielfalt unter den Teilnehmenden.“ Dem schloss sich Galerist Olaf Jaeschke an. Der Braunschweiger Unternehmer bekleide eine Vielzahl an Ehrenämter und engagiere sich unter anderem als Vizepräsident des Handelsverband Niedersachsen für die Belebung der Innenstädte. „Ich bin ein Kind vom Bohlweg und liebe die City. Und dafür setzte ich mich ein!“

Am Tisch daneben genossen Agenturchef Martin K. Burghartz und Autorin Bita Schafi-Neya Essen und Trinken. Das Pärchen lobte die gute Organisation. Burghartz verriet bei der Gelegenheit: „Ich bin seit drei Jahren ehrenamtlicher Kurator bei der Braunschweiger Achterkerke Stiftung, die sich für Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien einsetzt.“ Aus seiner Zeit als aktiver Lehrer wisse er nur zugut, dass viele Kinder zuhause keine angemessene Unterstützung bekämen.

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Die Verleihung des 20. Gemeinsam-Preis im Dom – Die Bilder

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Ohne das Engagement des Galeristen-Ehepaars Anke und Thomas Kaphammel würde beim Gemeinsam-Preis etwas fehlen. Die Braunschweiger Kunst-Unternehmer spenden seit mehreren Jahren die Skulptur für den ersten Platz. Anke Kaphammel erklärte die Hintergründe zu den diesjährigen Skulpturen. „Das Kunstwerk ist von Francise Méan. Diese Skulptur hat er „Gemeinsam“ genannt. Auf der Kugel aus indischem Sandstein stehen Frau und Mann Arm in Arm und gucken gemeinsam nach vorne.“ Die Skulptur für den zweiten und dritten Preis – eine Besonderheit im Jubiläumsjahr – würde „Freude“ heißen. „Gemeinsam und Freude – das passt“, fasste die Galeristin zusammen.

Musikalische Überstunden

Am Tresen des Foyers genoss Nicole Kumpis ein Gläschen. Die Präsidentin des BTSV hatte zuvor die Festrede gehalten. Was viele nicht wüssten, dass ihr Amt beim Fußballclub ein Ehrenamt sei. Dieses finde allerdings im Scheinwerferlicht statt und sei mit mehr Prestige bedacht, als das was zwischen Tür an Tür, zwischen Nachbarn und in Vereinen geschehe. Sie aber ist überzeugt: „Am wirkungsvollsten ist Ehrenamt im Kleinen.“

Kantor Witold Dulski leitet das Blechbläserensemble am Dom. Die Musiker sind allesamt Ehrenamtler. Organist Dulski erklärte: „Das ist eine dufte Truppe. Ich leite sie seit 23 Jahren. Sie sind sehr gut und kommen jeden Montag zu einer zweistündigen Probe.“ Und auch wenn es zahlreiche unbezahlte Übungsstunden bedarf, um im Mai eines jeden Jahres beim Gemeinsam-Preis zu musizieren, ist für Dulski klar: „Der Ehrenamtspreis ist heilig. Der steht fest im Kalender.“