Wolfsburg. Die Bauarbeiten zwischen Wolfsburg-Sandkamp und Weyhausen haben nichts mit dem Betonkrebs auf der Autobahn zu tun. Bald wird 12 Meter tief gebohrt.

Die Autobahn direkt vor den Toren des VW-Werks bleibt Dauerbaustelle. Auf dem Abschnitt nördlich von Sandkamp ist seit drei Wochen je Fahrtrichtung nur noch eine Spur befahrbar, aktuell wird gebaggert. Warum diese Arbeiten mit dem fiesen Betonkrebs auf der A 39 nichts zu tun haben und was alles gemacht wird.

Suche nach Bomben-Blindgängern auf der A 39 in Wolfsburg

Schon seit 11. Juli müssen Verkehrsteilnehmer auf der Autobahn zwischen Wolfsburg-Sandkamp und Weyhausen mit Einschränkungen klarkommen. Erst Ende Juni war die Fahrbahnerneuerung südlich davon beendet worden, soll nun nördlich davon weitergemacht werden. Der Grund: die Suche nach Bomben-Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg! Betonkrebs zerfrisst die A 39 dagegen weiter südlich, an der Brücke über die Bahntrasse und den Mittellandkanal.

Nachdem die Baustelleneinrichtung am 22. Juli beendet war, regieren seit Anfang voriger Woche die Bagger, die der östlichen Fahrbahn zu Leibe rücken. Wie Patrick Amrhein von der Kommunikation der für die Bauarbeiten zuständigen Autobahn GmbH auf Anfrage berichtete, wurde vor einer Woche begonnen, den Asphalt und die Betontragschicht in 40 mal 40 Zentimeter große Stücke zu schneiden. Seit vergangenem Donnerstag werden die zerkleinerten Fahrbahnteile „erschütterungsarm mittels Bagger aufgenommen“, erläuterte der Pressereferent.

Bagger verlädt die aufgebrochene Autobahn-Fahrbahn

Montagmittag thronte der Bagger auf unzähligen, in mehr oder weniger quadratische Stücke geschnittenen Asphaltteilen. Auch ringsherum lagen Teile der aufgebrochenen Fahrbahn, die er in einen Container-LKW verlud. Der Asphalt soll recycelt und wieder in die neue Deckschicht eingebaut werden. Etwa ab Mitte nächster Woche werden noch die Entwässerungsrinnen entfernt, sodass das Baufeld ab 15. August startklar ist für die Kampfmittelbohrlochsondierung.

Zwischen Wolfsburg-Sandkamp und Weyhausen wird auf der A 39 alles für die Kampfmittelsondierung vorbereitet. Ein Bagger trägt derzeit die zerkleinerte Fahrbahn auf der östlichen Autobahnhälfte ab.
Zwischen Wolfsburg-Sandkamp und Weyhausen wird auf der A 39 alles für die Kampfmittelsondierung vorbereitet. Ein Bagger trägt derzeit die zerkleinerte Fahrbahn auf der östlichen Autobahnhälfte ab. © regios24 | Helge Landmann

Der Asphalt werde recycelt und wieder in die neue Deckschicht eingebaut. Etwa ab Mitte nächster Woche werden noch die Entwässerungsrinnen entfernt, sodass das Baufeld ab 15. August startklar sei für die Kampfmittelbohrlochsondierung.

Zur Kampfmittelsondierung wird die Autobahn durchlöchert

Mitte August geht es dann los mit den eigentlichen Sondierungen: Zwei Bohrtrupps rücken an, um nach Angaben von Amrhein in einem Raster von 1,5 Metern in Quer- und Längsrichtung Bohrungen vorzunehmen, „die zirka 12 Meter tief in die Fahrbahn hineinführen, um die elektromagnetische Untersuchung des Untergrundes zu ermöglichen“.

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Suche nach Bomben aus Zweitem Weltkrieg dauert monatelang

Die Kampfmittelsondierungen sind so aufwendig, dass es Monate dauern wird, bis der gesamte Autobahnabschnitt untersucht ist – bis Februar 2023, wenn alles glatt läuft. Sollte sich der dringende Bomben-Verdacht an den drei Stellen nicht erhärten, kann die Fahrbahn-Erneuerung auf der A 39 weitergehen, die nach den Plänen der Autobahn GmbH bis Ende 2023 dauern soll.

Bei einem konkreten Verdacht müsste jedoch der ganze Autobahndamm abgetragen werden, um Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg zu bergen – oder im ungünstigsten Fall womöglich an Ort und Stelle zu sprengen.