Braunschweig. Die Fotografin Julia Lormis hat sechs Auszubildenden aus dem Projekt „Zukunft Bilden“ in einem Fotoworkshop Tipps rund ums perfekte Bild gegeben.

Es scheint fast so, als würden für ein gutes Bild nicht mehr nur ein wunderschönes Motiv und das richtige Licht ausreichen – nein, vielmehr muss das Bild im Nachhinein noch mit einem Filter versehen werden. Gesichtskonturen werden weich gezeichnet, Haare erscheinen glänzender und Wimpern voller. Doch, dass das gar nicht nötig ist, haben sechs Auszubildende von BS Energy und Funke Medien Niedersachsen aus dem Projekt „Zukunft Bilden“ unserer Zeitung in einem Fotoworkshop mit der Fotografin Julia Lormis gelernt. Sie hat den jungen Erwachsenen viele Tipps und Tricks rund um die Fotografie mit dem Smartphone mitgegeben. Und dabei zu allererst alle Filter – auch die, die sich in den Grundeinstellungen der Handykamera verstecken – ausgestellt.

Ziel der Fotoübungen war es, dass Gegenstände aus einer anderen Perspektive betrachtet werden.
Ziel der Fotoübungen war es, dass Gegenstände aus einer anderen Perspektive betrachtet werden. © Julia Lormis

Der Fotoworkshop ist nur eine von vielen Mitmach-Aktionen, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Projekts „Zukunft Bilden“ besuchen können. In dem Projekt unserer Zeitung, das mit vielen Partnerunternehmen in der Region ins Leben gerufen wurde, sind aktuell über 100 Auszubildende aus 16 Unternehmen aktiv. Sie lesen ein Jahr lang die Zeitung, nehmen an Vorträgen und Seminaren teil und lernen eine Menge über Medien und wie sie funktionieren.

Gute Fotos auch ohne Profiausrüstung

Von Fotografin Julia Lormis konnten sie vor allem viele praktische Kniffe für bessere Fotos lernen. Wie kann man das natürliche Licht optimal nutzen, um das Motiv gekonnt auszuleuchten? Wie gelingt das auch an einem grauen Regentag, ohne direkt den Blitz einsetzen zu müssen? Ganz ohne Profiausrüstung entstanden mit dem Smartphone eine ganze Reihe kreativer und spannender Fotos – bei denen auch mal eine ungewöhnliche Perspektive gewagt wurde.

„Licht und Schatten erkennen und nutzen – das ist ein Tipp, den ich euch auf jeden Fall mitgeben möchte“, erklärte Julia Lormis. „Zu Beginn sollte immer analysiert werden, aus welcher Richtung das Licht kommt, oder ob man etwa über eine Fensterscheibe reflektiertes Licht nutzen kann. Dieser Effekt hat häufig eine sehr schöne Ausleuchtung des Bildes als Ergebnis.“

Mit kleinen Bewegungen tolle Effekte erzielen

Doch auch die Frage, wie man sich selbst auf einem Foto gekonnt in Szene setzen kann, ohne Doppelkinn und mit möglichst guter Haltung beschäftigte die Azubis. In Porträt-Übungen fotografierten sich die Azubis gegenseitig und erkannten schnell, dass das gar nicht so einfach ist. Auch hier hatte die Expertin einen Tipp: „Stellt Euch vor, ihr hättet ein drittes Auge auf der Mitte der Stirn. Dieses sollte immer in Richtung Kamera ausgerichtet werden. Hebt und senkt ihr dann das Kinn leicht, erscheinen zum Beispiel die Augen größer. Ein einfacher und toller Effekt.“

Auch die Auszubildende von Funke Medien Niedersachsen, Mariam Faal, hat vor allem die Perspektivübung gefallen: „Hier konnten wir alles ausprobieren und die verschiedenen Kameraeinstellungen des Smartphones testen. Es ist spannend mal eine andere Perspektive zu wagen und einen Alltagsgegenstand, wie ein Buch oder eine Käsereibe in ein anderes Licht zu rücken.“