Braunschweig. Mehr als 100 Azubis aus der Region starteten bei der virtuellen Auftaktveranstaltung in das Bildungs-Projekt „Zukunft Bilden“ unserer Zeitung.

Ist die Nachricht echt? Ist die Quelle vertrauenswürdig? Die Jugend von heute informiert sich in erster Linie im Internet, in den sozialen Medien – und auch auf den Plattformen der klassischen Tageszeitungen. Doch wie verhalte ich mich auf Instagram? Was gebe ich preis? Medienkompetenz schulen lautet das Schlüsselwort. Denn zum zwölften Mal startet das Projekt „Zukunft Bilden“, das unsere Zeitung gemeinsam mit zahlreichen Partnern auf die Beine stellt.

Azubis starten ins Projekt „Zukunft Bilden“

Die Auftaktveranstaltung fand auch in diesem Jahr digital statt. Chefredakteur Christian Klose begrüßte die neuen Auszubildenden aus zahlreichen Betrieben von Braunschweig über Salzgitter bis Wolfsburg am Bildschirm und gab einen Einblick in die moderne Arbeit der FUNKE Mediengruppe, zu der die Braunschweiger Zeitung gehört: Denn längst reicht es nicht mehr aus, eine gedruckte Zeitung anzubieten, sondern auf vielen Kanälen präsent zu sein – um eben auch die jungen Leute zu erreichen. Dabei sei Qualitätsjournalismus wichtig, um mitreden zu können, um informiert zu sein, so der Chefredakteur.

Instagram und TikTok werden unter die Lupe genommen

Die teilnehmenden Auszubildenden aus der ganzen Region haben nun die Möglichkeit, die Zeitung kennenzulernen. Wie arbeiten Online-Redakteure? „Es wird ein ganz schöner Aufwand betrieben, um euch, die jungen Leute zu erreichen“, berichtete unter anderem Amelie Marie Weber, die Online-Redakteurin in der Zentralredaktion in Berlin ist. Sie bespielt Kanäle wie TikTok und startete das Format „Du hast die Wahl“. So traf sie vor der Bundestagswahl unter anderem die Kandidaten, erklärte, was es mit der Fünf-Prozent-Hürde auf sich hat oder warum es eine Erst- und Zweitstimme gibt. Das Interview mit FDP-Mann Christian Lindner wurde übrigens rund drei Millionen Mal angesehen – Rekord. „Aus diesem Grund war es für mich gar nicht mehr überraschend, dass so viele Erst- und Zweitwähler für die FDP gestimmt haben“, berichtete Weber. Die Verlage kämen nicht umher, die jungen Menschen „anzusprechen“. „Denn die Auflagen der Tageszeitungen schrumpfen, dem gegenübersteht, dass immer mehr Menschen die sozialen Medien nutzen“, erklärte die Journalistin.

Fotoworkshops, Redaktionsbesichtigungen und Rhetorik-Seminare stehen auf dem Programm

Weitere Angebote, die den Azubis in den kommenden Monaten im Zuge von „Zukunft Bilden“ offen stehen: eine Schreibwerkstatt, ein Fotokursus. Das Medienhaus in der Braunschweiger Innenstadt können die Auszubildenden darüber hinaus besuchen, und sogar eine eigene vierseitige Zeitung können sie als Andenken an ihre Zeit im Projekt produzieren.

Doch längst nicht nur die Zeitung an sich steht auf dem Programmplan: „Wie gestalten Sie Ihre Mittagspause, spielt Bewegung eine Rolle?“, wollte Projektredakteurin Ida Wittenberg zum Beispiel von den Teilnehmern wissen. Munter kommentierten die jungen Menschen und schrieben vielfach in den Chat, dass sie auf Bewegung achten. Für Corinna Werner ist entscheidend, dass das auch so bleibt. „Es ist wichtig, aktiv zu bleiben“, erklärte die Physiotherapeutin, die mit den jungen Menschen einen Workshop machen wird. „Wir wissen, dass Zähneputzen sein muss, um unsere Zähne gesund zu halten. Genauso ist das mit der eigentlichen Gesundheit und der Bewegung.“ Und so animierte die Physiotherapeutin gleich mal zu einer kleinen, wenige Minuten andauernden Einheit: „Bitte steht einmal alle auf.“ Und so saßen die Teilnehmer nicht mehr vor dem Bildschirm, sondern sie standen. Abwechselnd sollten sie von den Zehenspitzen auf die Ferse wechseln. Sie kreisten kurz ihre Schultern, um den Nacken zu entlasten. Diese kleinen Übungen im Alltag sollen Energie liefern, so Werner.

Auch soziales Engagement gehört im Projekt dazu

Ein weiterer Baustein ist ein Seminar zu den Themen Rhetorik und Zeitmanagement. Hier können die Auszubildenden von Trainer Sebastian Bartos vom Braunschweiger Beratungsinstitut „Kompetenzsprung“ lernen, wie sie sich ihre Zeit einteilen können.

Wichtig ist unserer Zeitung auch das Projekt „Seid ein Geschenk für die Region“, das sie gemeinsam mit der Braunschweiger Bürgerstiftung organisiert. „Wir wollen dort unterstützen, wo Unterstützung nötig ist. Es geht um konkrete Hilfe“, betonte Patrick Scheunemann von der Bürgerstiftung. Der Sinn: Die Auszubildenden schenken ihre Zeit bestimmten Einrichtungen – und das bedeutete in der Vergangenheit konkret, dass etwa angehende Bankkaufleute von VW Financial Services im Stadtgarten Bebelhof gärtnerten, dass in Kitas oder Seniorenheimen handwerklich gearbeitet wurde. „Ganz wichtig dabei ist der Austausch, sind die Begegnungen“, so Scheunemann, der indes hofft, dass die Hilfsangebote wieder in einem ähnlichen Umfang wie vor der Pandemie stattfinden können.