Braunschweig. Ein Kennenlernen beim Bouldern, im Zoo oder in der Sauna? Hier sind die skurrilsten Dating-Ideen für Singles und alle, die es werden wollen.

Auf einen Kaffee treffen, durch den Park spazieren oder in eine Bar gehen – so sieht das durchschnittliche erste Date aus. Wie wäre es stattdessen mit ein wenig Abwechslung? In Braunschweig gibt es dafür jede Menge Möglichkeiten – und wir haben sie mitsamt allen Vor- und Nachteilen in diesem nicht ganz ernst gemeinten Artikel zusammengefasst.

Gemeinsam kentern

Braunschweig erkundet man am besten vom Wasser aus – und das selbstverständlich nicht allein. Für das erste Kennenlernen bieten sich am ehesten Tret- oder Ruderboote an, denn da besteht immerhin die Möglichkeit zu Augenkontakt. Ins Kanu oder Kajak sollten hingegen nur erfahrene Seebären steigen – das Risiko zu kentern ist hierbei einfach zu hoch. Genug Privatsphäre für ein ungestörtes Kennenlernen und tiefgründige Gespräche bieten die schwimmenden Inseln jedenfalls. Und sollte das Date buchstäblich ins Wasser fallen, ist das eine gute Gelegenheit für eine heldenhafte Rettungsaktion – oder der perfekte Moment zur Flucht.

Vorteil: In so einer Nussschale zeigt sich schnell, ob man als Team funktioniert.
Nachteil:
Sollte das Date langweilig werden, ist unterwegs aussteigen schwierig.

Warum nicht beim ersten Date in die Sauna gehen? Dann weiß man gleich, womit man es zu tun hat.
Warum nicht beim ersten Date in die Sauna gehen? Dann weiß man gleich, womit man es zu tun hat. © stock.adobe.com | Liderina

It’s gettin’ hot in here

Ich gebe zu, für diese Art von erstem Date muss man vielleicht etwas offenherziger sein – denn es geht in die Sauna. Im Tempel der Nebelschwaden, Aromaaufgüsse und entblößten Geschlechtsteile gerät das Blut ganz automatisch in Wallungen – und sei es nur, weil man sich in die finnische 100-Grad-Sauna verirrt hat. Doch ein Kennenlernen im FKK-Bereich hat viele Vorteile: In körperlicher Hinsicht liegen die Karten auf dem Tisch und man sieht direkt, womit man es im Gesamtpaket zu tun hat. Neben dem Textilverbot gilt in der Sauna außerdem die Regel „Schweigen ist Gold“ – und das ist gut, denn so können die anderen Gäste nicht mitverfolgen, wie das Date läuft.

Vorteil: Man kauft die Katze nicht im Sack.
Nachteil:
Man ist schweißgebadet und wird im schlimmsten Fall ohnmächtig – nackt.

Muskelkater für die Liebe

Auf keine andere Weise lernt man sein Gegenüber so gut kennen wie beim Klettern – das behaupten jedenfalls sportliche Menschen. Denn erst einmal am physischen Limit angekommen, zeigen die meisten ganz ungefiltert ihre Emotionen. Die Voraussetzung ist natürlich, dass man es schafft, sich länger als fünf Sekunden an der Kletterwand zu halten und nicht Opfer der Schwerkraft wird. Außerdem ist an der Boulderwand rollenmäßig noch alles im Lot: Die männliche Fraktion kann ihre Muskeln zeigen, die Frau angemessen bewundernde Laute ausstoßen – oder umgekehrt.

Vorteil: Mit dem Date etwas Sportliches zu unternehmen verbindet – wenn auch nur durch ein Sicherungsseil.
Nachteil: Wer nicht im Training ist, wird sich auch nach drei Tagen noch gut an das Date erinnern – der Muskelkater ist die Hölle.

Beim Döner essen sieht man selten schön aus.
Beim Döner essen sieht man selten schön aus. © dpa | Peter Steffen

Mit scharfer Sauce?

Wer einen guten Eindruck machen will, sollte beim ersten Treffen nicht zur Dönerbude gehen – das empfiehlt so ziemlich jeder Dating-Ratgeber. Zugegeben, die Knoblauch-Fahne, ein fettverschmierter Mund und Sauce, die über Hände und Arme läuft, haben wenig erogenes Potenzial. Aber darum muss es bei einem Date auch gar nicht immer gehen – schließlich möchte man im besten Fall den Partner fürs Leben kennenlernen. Und Essen gehört zum Leben dazu. Außerdem braucht es einen großen Vertrauensvorschuss, dem Date die Dönerbude seines Vertrauens zu zeigen – denn vielleicht trifft man sich dort wieder.

Vorteil: Wenn das Gegenüber einen auch dann attraktiv findet, wenn man Sauce im Gesicht hat, ist das eine gute Voraussetzung für eine lange Beziehung.
Nachteil:
Knoblauch und Zwiebeln verleihen eine besondere Duftnote.

Violinkonzert in a-Moll

Früher ging man mit dem Schwarm ins Kino, um… Ja, um was eigentlich zu tun? Nun, was auch immer sich zwischen roten Samtsesseln, Cola und Jumbo-Popcorn-Eimern abspielte, Gespräche waren es jedenfalls nicht. Doch mittlerweile sind die Kino-Fummler aus der letzten Reihe erwachsen geworden – und mit etwas Glück sogar kultiviert. Um diesen Anschein zu erwecken und bei einem Glas halbtrockenen Weißwein schweigend nebeneinander zu sitzen, ist das Theater jedenfalls der perfekte Ort. Ob die Sinfoniekonzerte des Staatsorchesters angemessen sind, um auf Tuchfühlung zu gehen, muss jeder selbst entscheiden. Aber sie bieten Gesprächsstoff.

Vorteil: Genau das richtige für Singles mit Niveau (nicht die Creme).
Nachteil:
Bei zu viel geheuchelter Begeisterung will das Date den Abend vielleicht wiederholen.

In geheimer Mission

Ein Essen in gemütlichem Ambiente oder der Besuch einer Therme mit dem Date lassen zugegeben eher romantische Gefühle aufkommen, als der Versuch, gemeinsam aus einem Raum zu entkommen. Aber spannender ist ein Kennenlernen im Escape Room allemal. Während man versucht, die Hinweise zu entschlüsseln und den Fall zu lösen, sollte man auf das Verhalten des Dates achten – denn das sagt eine Menge über eine Person aus. Ob derjenige in einer Stresssituation seine kreative Seite zeigt, ehrgeizig wird, sich kooperativ oder dominant verhält, ist auch für andere Situationen aufschlussreich.

Vorteil: Mit diesem ersten Date bleibt man auf jeden Fall im Gedächtnis. Bonus: Es entstehen keine unangenehmen Gesprächspausen.
Nachteil:
Man entkommt nur gemeinsam – ob man will oder nicht.

Einen Pinguin aus dem Zoo mitnehmen? Klingt nach einer modernen Version von Bonnie und Clyde.
Einen Pinguin aus dem Zoo mitnehmen? Klingt nach einer modernen Version von Bonnie und Clyde. © Shutterstock | Andrea Willmore

Tierisches Vergnügen

„Hüte dich vor Menschen, die keine Tiere mögen“, hat meine Oma mir eingetrichtert. Ein Besuch im Zoo ist daher genau das richtige für ein erstes Date. Denn dieser Ort vereint die Vorteile eines Spaziergangs mit einer Fülle an Gesprächsstoff, zum Beispiel über niedliche Giraffenbabys. Außerdem ist es mit dem Lieblingstier wie mit dem Sternzeichen – es sagt eine Menge über einen aus. Wenn das Gegenüber eine Würgeschlange verehrt, aber Otter nicht mag, stimmt mit ihm offensichtlich etwas nicht. Rote Flaggen zeigen sich im Zoo also ungewöhnlich schnell. Und wenn das Date von der Idee, einen Pinguin auszuleihen, nicht begeistert ist, dann ist er womöglich auch nicht der Richtige.

Vorteil: Gemeinsame Erlebnisse verbinden – Elefantenrüssel anzufassen gehört definitiv dazu.
Nachteil:
Wer hat Augen für das Date, wenn es Erdmännchen gibt?

Im schwedischen Möbelhaus

Ein Einkauf bei Ikea ist der ultimative Beziehungstest – wer es ohne Streit oder Trennung durch die Möbelausstellung, an der Fundgrube vorbei und mit zwei von zwei Paketen der Hemnes-Kommode durch die SB-Kassen schafft, der wird nicht nur mit einem Stopp im Hotdog-und-Röstzwiebel-Paradies belohnt, sondern kann sich auch sicher sein, dass seine Beziehung krisenfest ist. Warum also nicht den Ikea-Besuch vorziehen – und die Beziehungstauglichkeit gleich beim ersten Date testen? Bei einem Spaziergang durch skandinavische Wohnanregungen merkt man schnell, ob man in puncto Einrichtung auf einer Wellenlänge ist. Der Rest ergibt sich beim Matratzen-Probeliegen schon von selbst.

Vorteil: Im besten Fall kann man gleich die gemeinsame Wohnungseinrichtung besorgen.
Nachteil:
Wer das Date schnell beenden will, hat keine Chance – außer man kennt die Abkürzungen.

Aus der Luft sieht alles schöner auch – auch das Date?
Aus der Luft sieht alles schöner auch – auch das Date? © Shutterstock | Meandering Trail Media

Nichts für Akrophobiker

Wer ein wirklich außergewöhnliches Date planen will, der sollte sich vielleicht mit dem Gedanken einer Ballonfahrt auseinandersetzen. Im Korb des Heißluftballons durch die Lüfte zu gleiten und die Stadt aus einer neuen Perspektive zu sehen, ist ein Erlebnis, das definitiv verbindet. Nicht umsonst setzen die Macher der Fernseh-Show „Der Bachelor“ regelmäßig auf Dates in luftiger Höhe. Was wäre schließlich ein besserer Grund zum Händchenhalten als der Moment, wenn sich in 300 Metern Höhe die Akrophobie voll entfaltet? Und unter der lodernden Flamme des Propangasbrenners kommt sicherlich ähnlich romanische Stimmung auf, wie auf einem Tigerfell vorm Kamin.

Vorteil: Wenn das Date gut läuft, lässt sich auch gleich der Antrag anschließen.
Nachteil:
Keine Fluchtmöglichkeit, der Ballonfahrer ist die ganze Zeit dabei und es ist nicht gerade ein Schnäppchen.