Das Wort „Kaiserschnitt“ heißt gar nicht so, weil man Caesar auf diese Weise zur Welt brachte.

Kaiser – das Wort glänzt und schimmert immer noch altmodisch vor sich hin, so republikanisch wir auch eingestellt sein mögen. Kaiserwetter, Kaiserschmarrn, Kaisersemmel…Ich finde ja die Tatsache, dass der Kapitän von Hannover 96 Dominik Kaiser heißt, weniger interessant als den Umstand, dass das Wort „Kaiserschnitt“ gar nicht so heißt, weil man Caesar auf diese Weise zur Welt brachte. So dachte ich immer, in Wahrheit ist es aber umgekehrt. Man nannte Caesar so, weil er halt herausgeschnitten worden war und „caesura“ Schnitt bedeutet.

Aber solche Schlaubergereien sind natürlich nebensächlich im Vergleich zu unseren eigenen kaiserlichen Bezügen. Ja, viele vergessen immer wieder (was praktisch ist, weil man sich dann stets neu dafür begeistern kann), dass es mal einen Kaiser aus Braunschweig gab. Oho! Otto! Otto IV., um genau zu sein. Welfe. Sohn Heinrichs des Löwen. Man mag heute mal an ihn erinnern, es ist ein ottonischer Feiertag: Am 11. November 1208 wurde er nach langem Thronstreit als König akzeptiert. Und ohne diese Wahl wäre es natürlich nichts mit der Kaiserkrönung geworden, die dann bald in Braunschweig, äh, nein, wohl doch in Rom stattfand.